Zementkonzern Dyckerhoff steht vor Börsen-Abschied

Nach mehr als 77 Jahren verschwindet der deutsche Zementkonzern wohl bald von der Börse. Mehrheitseigentümer Buzzi Unicem hat am Freitag den Antrag gestellt, den restlichen Aktionären eine Abfindung zu zahlen.

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Der Zementhersteller Dyckerhoff wird wohl bald von der Börse verschwinden. Quelle: dpa

Frankfurt Deutschlands zweitgrößter Zementkonzern Dyckerhoff ist nach mehr als 77 Jahren an der Börse bald Geschichte. Der italienische Mehrheitseigentümer Buzzi Unicem stellte am Freitag den Antrag, die restlichen Dyckerhoff-Kleinaktionäre gegen eine Abfindung aus dem Unternehmen zu drängen. Die Italiener halten 96,6 Prozent der Anteile an dem Wiesbadener Unternehmen; mit 95 Prozent hat ein Anteilseigner das Recht zu dem sogenannten „Squeeze-Out“. Die Hauptversammlung, die das Aus für die Börsennotiz formal beschließen muss, soll im Juli stattfinden. Buzzi Unicem war vor gut elf Jahren bei Dyckerhoff eingestiegen und hatte seine Beteiligung seither nach und nach ausgebaut. Seit 2004 halten die Italiener die Mehrheit.

Kleinaktionäre von Dyckerhoff setzten auf eine attraktive Abfindung: Die Vorzüge kletterten um 12,7 Prozent auf 44,90 Euro, die Stämme sogar um 24,5 Prozent auf 49,79 Euro.

Buzzi Unicem setzte im vergangenen Jahr 2,81 Milliarden Euro um, das war knapp ein Prozent mehr als 2011. Der operative Gewinn habe wie erwartet bei rund 450 Millionen Euro gelegen, teilte Buzzi kürzlich mit. Dyckerhoff steht für den größten Teil des Buzzi-Geschäfts: Die Wiesbadener hielten den Umsatz bei 1,6 Milliarden Euro stabil, auch das operative Ergebnis (Ebitda) blieb auf dem Vorjahresniveau von rund 290 Millionen Euro.

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