Zertifikate Die zehn Top-Unternehmenszertifikate

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Zins kassieren mit Aktienanleihen


Deutsche Post Quelle: dpa

Diese Zertifikate bieten, wenn alles planmäßig läuft, Rückzahlung zu 100 Prozent und einen hohen Kupon. Bei der Lufthansa-Aktienanleihe etwa sind es 7,5 Prozent. Die Airline leidet zwar unter hohen Treibstoffpreisen, doch die Aktie dürfte dies nach ihrem Rückgang verarbeitet haben.

100 Prozent (gleich 1000 Euro pro Zertifikat) zurück gibt es, wenn die Lufthansa zur Fälligkeit des Zertifikats in 13 Monaten mindestens bei 8,70 Euro steht. Sie kann also um 17 Prozent fallen. Notiert die Lufthansa unter 8,70 Euro, erfolgt die Rückzahlung über eine bestimmte Anzahl von Aktien zum dann niedrigeren Kurs. In unserem Fall sind es 11,49 Papiere (elf Papiere physisch und 0,49 Aktien bar). Beim Kurs von 7,00 Euro gäbe es 804,30 Euro. Gemessen am Kaufkurs von 986,00 Euro wären das 18 Prozent Verlust. Das kann selbst der 7,5-Prozent-Kupon nicht ausgleichen.

Als Basis für Aktienanleihen eignet sich auch Siemens. Die letzte Prognose hatte der Aktie einen Dämpfer versetzt. Sie ist nicht zu teuer und sollte sich in einem freundlicheren Konjunkturumfeld halten.

Short: Am Absturz verdienen

Wer auf fallende Kurse wetten will, kauft Shortzertifkate. Anders als bei Longpapieren liegt deren Basispreis über dem aktuellen Aktienkurs.

Wie eine solche Baisse-Spekulation ablaufen kann, zeigt ein Short auf die Deutsche Post. Neben RWE (hier drücken Risiken im Strom- und Gasgeschäft) gehört die Post zu den wackligen Dax-Titeln. Der Kursanstieg im Zuge des Übernahmekampfs um den Rivalen TNT ist überzogen, der amerikanische Angreifer UPS könnte der Post gefährlich nahe kommen.

Bei Aktienkursen von 13,40 Euro kosten Shortzertifikate mit Basispreis bei 17,50 Euro etwa 4,10 Euro. Sinkt die Post-Aktie auf 10 Euro, wären das 25 Prozent Verlust in der Aktie. Das Zertifikat würde auf über 7,00 Euro klettern, könnte sich also fast verdoppeln. Sollte die Post doch nach oben durchziehen, wäre das Zertifikat ab rund 17,50 Euro wertlos.

So weit sollte man es nicht kommen lassen. „Anleger sollten ihre Zertifikate nicht grundsätzlich bis zur Fälligkeit behalten, sondern sie mit Stop-Loss absichern“, rät Vermögensverwalter Hubert Thaler aus Starnberg. Bei Unterschreiten dieser Marke sollte verkauft werden, entweder vom Anleger oder automatisch durch die Bank.

Bei den moderaten Varianten – Discounts, Bonus, Aktienanleihe – ist ein Stop- Loss 15 Prozent unter Einstiegsniveau angemessen. Long- und Shortzertifikate vertragen bis zu 20 Prozent Abstand zum aktuellen Zertifikatekurs. Deren Einsatz sollte begrenzt bleiben. Mehr als ein Prozent des Depotwerts in einem Papier ist zu riskant.

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