ZEW-Index auf Tiefpunkt Italienische und spanische Anleihen steigen

Negativer Vorbote für die Konjunktur-Entwicklung: Geopolitische Krisen drücken den ZEW-Index auf den tiefsten Stand seit Ende 2012. Nach anfänglichen Verlusten können italienische und spanische Staatsanleihen zulegen.

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Eine Euro-Münze vor dem schiefen Turm von Pisa: Deutsche Staatsanleihen notieren nach der Ausgabe von zehnjährigen Bonds niedrig. Quelle: dpa/picture alliance

Italienische und spanische Anleihen drehten nach den schwächer als erwartet ausgefallenen ZEW-Daten am Dienstagmittag ins Plus. Zehnjährige Bundesanleihen notierten wenig verändert. Der ZEW-Index für das Investoren- und Analystenvertrauen in Deutschland fiel von 27,1 im Juli auf 8,6 im August. Damit sank der Index auf den tiefsten Stand seit Dezember 2012 und fiel deutlich niedriger aus als erwartet.

Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten im August mit einem Rückgang auf 17 gerechnet. „Der Rückgang kommt nicht überraschend, denn neben der zuletzt enttäuschenden Industriekonjunktur sorgen die geopolitischen Krisenherde für eine Stimmungseintrübung“, schrieb Helaba-Volkswirt Ulrich Wortberg in einer Einschätzung am Dienstag.

Der schwache ZEW-Index ist ein negativer Vorbote für den ifo-Geschäftsklimaindex. Außerdem sei laut Wortberg mit einer nachlassenden Dynamik der konjunkturellen Entwicklung zu rechnen.

Italienische und spanische Anleihen konnten nach anfänglichen Verlusten zulegen. Zehnjährige italienische Bonds rentierten zwei Basispunkte niedriger. Die Rendite spanischer Anleihen fiel um drei Basispunkte. Zehnjährige Bunds rentierten wenig verändert bei 1,06 Prozent während Bund-Futures um drei Basispunkte auf 149,37 Prozent stiegen.

„Niedrige Bundrenditen werden bleiben und im nächsten Stadium im fünf- bis zehnjährigen Bereich weiter fallen“, schreiben RBS-Strategen Marco Brancolini und Andrew Roberts. Bunds seien mit Renditen von 1 Prozent nicht überteuert, solange das Wirtschaftswachstum sich verlangsamt und die EZB einen geldpolitischen Fehler mit der Zurückhaltung an der Nullprozent- Marke begehe. Am Vortag hatte die Rendite zweijähriger Bundesanleihen erneut negatives Terrain erreicht.

Erst am vergangenen Freitag waren die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen von Deutschland bis Frankreich zeitweise auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Datenaufzeichnungen gefallen. Hinter den tiefen Renditen hatte die Zunahme der geopolitischen Spannungen in der Ukraine gestanden.

US-Treasuries rentierten weiterhin auf einem Ein-Jahrestief bevor die USA 67 Mrd. Dollar an Anleihen in dieser Woche begeben wollen. Die zehnjährige Rendite war kaum verändert bei 2,43 Prozent. Am Primärmarkt hat Großbritannien 2,25 Mrd. Pfund an 2030 fälligen Anleihen zu einer Rendite von 2,939 Prozent begeben.

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