Zschabers Börsenblick
Börsenhandel in Peking: Mehr Renditepotenzial für Anleger. Quelle: dpa

Schwellenländer - Chancen jenseits aller Börsenrekorde

Rekorde an der Börse sind eine schöne Sache, vor allem für denjenigen, der schon investiert ist. Wer erst noch Chancen sucht, der muss jetzt aber genau hinschauen – und kann aktuell bei Emerging Markets fündig werden.

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Die ersten Wochen des Jahres sind für viele Anleger ein guter Anlass, das eigene Aktienportfolio zu hinterfragen und gegebenenfalls neu zu strukturieren. Doch was genau soll man im Januar 2018 machen – jetzt, da deutsche und US-Indizes das Jahr mit weiteren Rekordjagden begonnen haben? Es gilt natürlich, bei der Auswahl besonders genau hinzuschauen. Wer Aktien vorzugsweise in Schwächephasen einsammelt, dürfte schließlich eher zurückhaltend sein und wirkliche Qualität suchen. Natürlich bietet Deutschland hier hervorragende Investments, ebenso Europa mit einem sehr stabilen Wachstum und erfolgten Reformen. Aber - und da wird es interessant - auch die Emerging Markets erfahren gerade einen Boom. 

Natürlich kann man bei den Emerging Markets auch nicht wirklich von einer Schwächephase sprechen. Die Kursbarometer vieler Schwellenländer bewegen sich ebenfalls auf Rekordniveaus. Sie haben aber im Vergleich zu den etablierten Märkten noch einige potenzielle Impulse mehr zu bieten.

Für das eigene Wertpapierdepot lohnen die Emerging Markets daher einen genaueren Blick. Denn mit der richtigen Mischung aus etablierten Volkswirtschaften, Schwellenländern, kleineren Nachzüglern und den Stars von morgen wirft auch ein konservativ ausgerichtetes Portfolio eine attraktive Rendite ab. Der positive Nebeneffekt: Dank der exotischen Beimischungen könnte es aufgrund der dortigen Wirtschaftslenkung gelingen, Schwankungen des Gesamtmarktes zu reduzieren und den Kurs hin zu kontinuierlichem, langfristigem Depotwachstum beizubehalten. 

Die Zukunft heißt Tech, ...

Da ist etwa China. Noch immer ist das Reich der Mitte das Maß aller Dinge bei den prosperierenden Schwellenstaaten. Zwar werden in regelmäßigen Abständen die Warnungen vor einem Ende des chinesischen Aufschwungs laut, doch die Realität ist eine andere: Das Riesenland weitet seinen Einfluss nicht nur in Asien, sondern auf der ganzen Welt peu à peu aus – das 900-Milliarden-Dollar-Projekt der „Neuen Seidenstraße“ ist dafür das beste Beispiel.

Zudem überzeugt eine neue Diversität in puncto Wirtschaft: Während noch vor einem Jahrzehnt der MSCI Emerging Markets von Unternehmen aus den Branchen Roh- und Grundstoffe dominiert wurde, spielt heute der IT-Sektor eine wesentliche Rolle – knapp 30 Prozent beträgt sein Anteil am Index. Das geht zu großen Teilen auf das Konto Chinas: In keinem Land der Erde werden mehr Roboter verkauft, nirgendwo gibt es mehr Universitätsabsolventen in MINT-Fächern, nirgends finden sich mehr Internetnutzer. 

Die Konjunkturdaten passen ins Bild: Zwar bewegt sich das Wachstum der chinesischen Wirtschaft mit weniger als sieben Prozent unterhalb historischer Höhen. Doch das Land befindet sich inzwischen auf einem anderen Niveau als noch vor fünf oder mehr Jahren. Wie robust seine Wirtschaft ist, zeigen auch kurzfristige Stimmungsindikatoren wie der Caixin-Einkaufsmanager-Index.

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