Marktbericht: Börse Frankfurt Dax kann 5 700 Punkte halten

Zum Börsenschluss kann der Leitindex die Marke von 5 700 Punkten halten und markiert ein neues Jahreshoch. Vor allem positive Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten beflügelten den Aktienmarkt. Besonders begehrt bei den Anlegern waren heute die Papiere der Sportartikelhersteller Adidas und Puma.

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Quelle: handelsblatt.com

HB FRANKFURT. Die Hoffnung auf eine Erholung der US-Wirtschaft hat den Dax auf ein neues Jahreshoch gehoben. Unterstützt von einem überraschend starken Anstieg der US-Industrieproduktion ist der Dax am Mittwoch zwischenzeitlich auf 5 713 Punkte gestiegen. Auf diesem Niveau hatte er zuletzt Anfang Oktober 2008 notiert. Den Handel beendete er 1,3 Prozent höher bei 5 700 Punkten. Händler begründeten die anhaltend positive Stimmung am Markt auch damit, dass die Investoren immer noch auf der Suche nach rentierlichen Anlagemöglichkeiten seien und deshalb auf Dividendentitel setzten. Der Aktienumsatz aller Dax-Werte stieg auf 108 (Dienstag: 95,2) Millionen Stück. Das Umsatzvolumen erhöhte sich auf 3,37 (2,85) Milliarden Euro.

Der MDax stieg am Mittwoch um 1,7 Prozent auf 7 331 Stellen. Der TecDax zog um 0,9 Prozent auf 760 Zähler an und der SDax gewann 1,1 Prozent auf 3 485 Punkte. Auch diese beide Indizes kletterten im Tagesverlauf auf ihr jeweiliges Jahreshoch.

"Die negativen Fakten sind mittlerweile größtenteils bekannt und nun hofft alle Welt auch weiter auf Besserung", sagte Florian Weber, Handelsvorstand bei der Schnigge Wertpapierhandelsbank. "Der Druck nach oben bleibt, weil nach wie vor viele Investoren noch nicht wieder im Markt sind, es geht als weiter zwar mit Angst nach oben, aber die Konzentration liegt auf jeden Fall auf dem Blick nach vorne."

Titel von Sportartikelherstellern zählten derweil zu den größten Gewinnern am Aktienmarkt. Adidas etwa stiegen an der Dax-Spitze um 6,82 Prozent auf 36,00 Euro und Puma rückten im MDax um 4,09 Prozent auf 228,99 Euro vor. Adidas befinde sich ebenso wie Puma in einer guten Position, um künftig besser als die Konkurrenz abzuschneiden, schrieb Analystin Louise Singlehurst in einer Studie

Gefragt waren auch die Aktien der Commerzbank , die sich um 4,71 Prozent auf 8,885 Euro verteuerten. Der für das Privatkundengeschäft zuständige Vorstand Achim Kassow hatte dem "Handelsblatt" gesagt, dass der Verkauf von Kleinwort Benson und der Dresdner Bauspar AG auf reges Interesse stoße. SAP-Titel aber verloren 1,37 Prozent auf 34,610 Euro. Börsianer begründeten dies mit dem im späten Handel vom Vortag bekannt gewordenen Aktien-Verkaufsvertrag von Hasso Plattner, dem Gründer des Softwarekonzerns.

K+S gewannen 4,29 Prozent auf 39,37 Euro und gehörten damit zu den Dax-Favoriten. Börsianer sahen die zuletzt hinter der Marktentwicklung zurückgebliebenen und von einer Abstufung belasteten Papiere des Düngemittelherstellers durch Kursgewinne der US-Wettbewerber gestützt. Zudem äußerte sich der US-Chemiekonzern DuPont zuversichtlich über seine Agrarsparte und verhalf damit auch den Papiere von KWS Saat zu einem späten, aber deutlichen Kursplus von 5,76 Prozent auf 119,25 Euro. Dagegen blieben die Aktien der Deutschen Börse nach erneuten Gerüchten über ein mögliches Interesse am Londoner Konkurrenten London Stock Exchange (LSE) mit einem Abschlag von 0,42 Prozent auf 56,69 Euro im Minus.

Im MDax richtete sich die Aufmerksamkeit der Börsianer auf die Bauwerte. Bilfinger Berger etwa gewannen 7,04 Prozent auf 49,41 Euro, Hochtief jedoch legten nur um 0,64 Prozent auf 55,21 Euro zu. Börsianer verwiesen auf eine Studie von Goldman Sachs zu den europäischen Bauwerten als Impulsgeber. Darin hob Analyst Eshan Toorabally sowohl seine Sektoreinstufung an, als auch sein Rating für zahlreiche Einzelwerte, wie etwa Bilfinger Berger. Hochtief stufte der Experte indes ab. Arcandor waren mit plus 40,00 Prozent auf 0,56 Euro einmal mehr der unangefochtene Spitzenreiter im Mittelwertesegment. Seit Anfang September haben die Papiere damit mehr als 140 Prozent hinzugewonnen.

Tui-Papiere sanken hingegen um 0,98 Prozent auf 7,08 Euro. Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd, an der der Reisekonzern weiter beteiligt ist, stößt mit der von Bund und Land erbetenen Bürgschaft einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) zufolge auf Probleme mit dem EU-Wettbewerbsrecht. "Es ist eindeutig negativ, dass die Refinanzierung von Hapag-Lloyd gefährdet ist", meinte Analyst Jochen Rothenbacher von der Frankfurter Investmentbank Equinet.

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