Exklusivstudie Deutschlands beste Direktbanken und Online-Broker

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Anders als die Netbank schneidet die DAB aber nicht nur beim Service, sondern in allen Testkategorien schlecht ab. Bei den Konditionen landet sie auf dem drittletzten, beim Service und der Sicherheit auf dem vorletzten Platz. Im Ergebnis bringt ihr das den letzten Platz im Direktbanken-Test ein. Das liegt zum einen daran, dass einige Angebote der DAB schlecht bewertet wurden, zum Beispiel die Gebühren im Wertpapierhandel und die Kompetenz der Telefonberater, wo die DAB jeweils Vorletzte wurde. Ein Grund ist aber auch die abgespeckte Angebotspalette: Die DAB bietet kein eigenständiges Tagesgeld, keine Ratenkredite und keine Baufinanzierungen an – und kann bei diesen Angeboten somit keine Punkte sammeln.

Ausrutscher in der telefonischen Beratung gab es aber auch bei Direktbanken mit gutem Service. Etwa bei der Comdirect, der Direktbank mit dem zweitbesten Service nach der ING-Diba. Ein Comdirect-Mitarbeiter blieb bei seiner Antwort auf eine Frage zur Baufinanzierung besonders kryptisch: „Ich bin leider nicht aus der Abteilung. Sie sind im Überlauf gelandet.“

Die Postbank ist der beste Online-Broker

Die besten Online-Broker schauten sich die Tester des DISQ in der zweiten Studie an. Für Kunden von Online-Brokern, die vor allem mit Wertpapieren handeln wollen, ist die Höhe der Handelsgebühren besonders wichtig. Schließlich können hohe Kauf- und Verkaufsgebühren einen Spekulationsgewinn schnell aufzehren – oder einen Verlust noch schmerzhafter machen. Ein Mindestmaß an Service ist zwar Grundvoraussetzung, doch intensive Beratung und Betreuung spielt bei den Online-Brokern nur eine untergeordnete Rolle. Im Test der Online-Broker machen die Konditionen im Wertpapierhandel daher 60 Prozent des Endergebnisses aus. Geprüft wurden die Kosten im Aktienhandel per Telefon und Internet, die Depotgebühren, die Möglichkeit des Optionsscheinhandels und Sparplan-Angebote für Zertifikate und Aktienfonds. Service (30 Prozent) und Sicherheit im Internet (zehn Prozent) spielen für das Endergebnis der Online-Broker hingegen eine geringere Rolle.

Trotz des harten Wettbewerbs unter den Online-Brokern gibt es große Unterschiede bei den Gebühren im Wertpapierhandel. Wer per Internet für 1000 Euro eine Aktie im Xetra-Handel kauft, zahlt bei der Postbank mit 6,66 Euro am wenigsten. Bei der 1822 Direkt müssen Kunden mit Gebühren von 12,50 Euro fast das Doppelte berappen. Auch per Telefon ist die gleiche Order bei der Postbank am günstigsten (9,95 Euro) und bei der 1822 Direkt am teuersten (20,50 Euro).

Ausgezeichnet: Die besten Direktbanken und Online-Broker

Bei besonders hohen Auftragssummen schieben sich andere Anbieter nach vorn: So fallen für eine Internet-Order über 10.000 Euro bei der DKB und der Netbank mit zehn Euro am wenigsten Gebühren an. Die DAB berechnet in diesem Fall mit 31,45 Euro am meisten. Spezialanbieter wie die Online-Broker der Sparkassen, S Broker, und der Deutschen Bank, Maxblue, haben nur mittelmäßige Konditionen im Wertpapierhandel – obwohl sie keine breit aufgestellten Direktbanken sind, sondern sich genau auf dieses Geschäft spezialisiert haben.

Für Kunden der Online-Broker sind auch die Informationsangebote auf den Internet-Seiten der Direktbanken interessant. Je nach Anbieter können sie dort Aktienkurse, Chartanalysen oder Unternehmensnachrichten finden. Besonders gut kamen die Internet-Auftritte von ING-Diba und Comdirect bei den Testern an. Sie bieten den Kunden einige Extras und sind zudem übersichtlich und gut verständlich. Während bei Comdirect viele Funktionen nur von Kunden genutzt werden können, bietet ING-Diba eine Finanzanalyse samt Anlagevorschlägen auch für Nichtkunden an.

Der Testsieger DKB zeigt im Internet Schwächen. So bewerteten die Tester die spartanisch wirkende DKB-Web-Seite am schlechtesten. Wenn die DKB noch häufiger auf dem Siegertreppchen stehen will, sollte sie daran arbeiten.

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