Fondstipp Fidelity European Growth: Vor dem Sprint

Mit der Investition in Generika-Aktien bewies Alexander Scurlock, Fondsmanager des größten europäischen Aktienfonds Fidelity European Groth, ein feines Händchen für Trends.

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Fondsverlauf Fidelity European Growth 2005-2010 (Klicken Sie auf die Grafik für eine erweiterte Ansicht)

"In den Industriestaaten müssen Medikamente billiger werden, in den Schwellenländern fehlt günstige Medizin für breite Bevölkerungsschichten. Die Lösung sind Generika“, sagt Alexander Scurlock, Fondsmanager des mit acht Milliarden Euro größten europäischen Aktienfonds. Weil Scurlock die Chancen preiswerter Nachahmerpräparate früh erkannt hat, ist er der Teva-Aktie treu geblieben. Im vergangenen Jahr lief der israelische Generikahersteller dem Aktienmarkt müde hinterher. Erst Ende des Jahres erkannten Investoren die Chancen. Um zehn Prozent ging der Kurs Mitte März hoch, als die Israelis den Zuschlag für den Kauf von Ratiopharm bekamen. Scurlocks Wette ging auf. Im Fonds steckt auch der afrikanische Generikahersteller Aspen Pharma, an dem der britische Pharmariese GlaxoSmithKline beteiligt ist.

Auf der Suche nach Trends

Scurlock blickt über Europas Grenzen und löst damit ein Dilemma: Die großen Wachstumshoffnungen ruhen auf den Schwellenländern, marktbeherrschende Technologiewerte gibt es in den USA. Scurlock sucht nach Trends: Das niederländische Unternehmen ASML soll vom Smart-phone-Boom profitieren. Mit Anheuser Busch und Telefónica holt er Schwellenländer-Fantasie in den Fonds, weil beide ein starkes Auslandsgeschäft haben. Beim Luxuskonzern Richemont – mit Marken wie MontBlanc, Piaget, IWC – stammen 30 Prozent der Umsätze aus asiatischen Schwellenmärkten. In Europa und Amerika entfielen etwa 40 Prozent des Richemont-Umsatzes auf Touristen aus Schwellenländern.

Sorgen bereiten Scurlock die kaum wettbewerbsfähigen Löhne im südlichen Europa und die hohe Staatsverschuldung, die das Wachstum bremsen werden. Scurlock erwartet trotzdem eine konjunkturelle Erholung und setzt beispielsweise mit der Deutschen Bank und Barclays auf Finanzaktien: "Die Deutsche Bank hat in den USA im Investmentbanking Marktanteile gewonnen – auch weil Konkurrenten vom Markt verschwunden sind."

Scurlock betont, dass die Aktienanlage kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf sei. Etwas Tempo muss er machen, sonst läuft ihm das Feld davon.

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