Immobilienmarkt Freiburg: Knappheit treibt die Preise

Bislang sorgten Neubaugebiete in Freiburg für ein größeres Immobilienangebote. Doch bald sind die letzten Grundstücke bebaut.

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Blick in die Solarsiedlung in Quelle: APN

Freiburg ist eine der wenigen deutschen Städte mit steigender Einwohnerzahl. Häuser und Wohnungen sind hier begehrt. Ein Grund: Die schöne landschaftliche Lage zwischen Rheintal und Schwarzwald, in der Nähe zu Frankreich und der Schweiz. In den vergangenen Jahren haben Neubauviertel für ein großes Angebot gesorgt. Im südlichen Stadtteil Vauban ist auf einem ehemaligen Kasernen-Gelände ein Öko-Stadtteil mit Passivhäusern und großflächigen Solaranlagen für rund 5000 Einwohner entstanden. Im westlich gelegenen Rieselfeld entstehen Reihenhäuser für 10.000 Freiburger auf dem früheren Gelände einer Kläranlage.

Das klingt nicht auf Anhieb verlockend, doch viele junge Familien sehen die Reihenhaussiedlungen dank guter Verkehrsanbindung, vielen Schulen und Kindergärten durchaus positiv. Die letzten Grundstücke in den Neubaugebieten sollen 2012 bebaut sein. Dann wird das Angebot wieder kleiner. "Ein Anstieg der Preise, wohl auch wegen der Knappheit, ist bereits zu verzeichnen", sagt Hannelore Stockert, Vorsitzende des Gutacherausschusses. Bislang seien die meisten Käufer nicht bereit gewesen, für einen Neubau mehr als 3000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche auszugeben. "Diese Schmerzgrenze wird wohl bald fallen", sagt Stockert.

Wiere, Zähringen und Herdern gefragt

Besonders gefragt sind abseits der Neubaugebiete die Stadtteile Wiehre, Zähringen und Herdern. Hier suchen Käufer vor allem freistehende Häuser und Altbau-Wohnungen. Villen mit Ausblick gehen schon mal zu 5000 Euro für den Quadratmeter weg. Doch solche Transaktionen gibt es in Freiburg selten. Gerade einmal acht Villen wurden laut Gutachterausschuss 2009 verkauft - für durchschnittlich eine Million Euro.

Im mittleren Preisniveau gilt der Freiburger Stadtteil Ebnet als aussichtsreich. Ebnet, etwas außerhalb gelegen, hat von der Verkehrsberuhigung durch den Umbau der Bundesstraße 31 profitiert; die Immobilienpreise ziehen nun an. 

Viel Interesse gibt es auch an flexiblen Wohnangeboten, wie dem möblierten Wohnen auf Zeit, berichtet Makler Thomas Hertle. Vor allem Firmenkunden griffen auf solche Angebote zurück, etwa für Mitarbeiter in der Probezeit oder Projektteams. Im vergangenen Jahr hat Hertles Firma HomeCompany 300 solche Wohnungen vermittelt. "Das legt deutlich zu", sagt Hertle. Um die Kunden bei der Stange zu halten, vermittelt der Makler auch Putzdienst, Wäscheservice oder Telefon- und Internettechniker.

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