Nachrichten & Meinung: Wo die Kurse einbrechen, wo etwas zu holen ist

Der Dax hat seit Ende Juli mehr verloren als fast alle anderen Weltbörsen - nur die Ukraine ist noch schlechter. Die Stärke der deutschen Wirtschaft wird ausgeblendet, zumal es von Seiten der Dax-Unternehmen in der laufenden Quartalssaison einige Enttäuschungen gab. Unter dem Strich steht für den Dax seit dem Kursrutsch Ende Juli ein Minus von 31,6 Prozent zu Buche.

Quelle: Handelsblatt Online; Foto: dpa; Stand: 12.09.2011

Die griechische Bevölkerung macht gegen den Sparkurs der Regierung mobil - im Bild streiken Taxifahrer. Eine Alternative gibt jedoch nach Meinung von Regierung und EU-Kommission nicht. Ob eine Staatspleite verhindert werden kann, ist dennoch unsicher. Die EU betont immer wieder, dass Griechenland ein "Sonderfall" sei. Ein Kompliment ist dieses sicher nicht. Das gleiche gilt für die Nachricht, dass griechische Aktien sich seit Ende Juli "nur" wenig schlechter als andere Börsen der Euro-Zone entwickelt haben. Der ASE-Index rutschte um satte 29,4 Prozent ab. Foto: dpa

Italien ist in den Fokus der Krise gerückt. Die Sorge, dass das Land trotz Sparpaket in den Sog der europäischen Schuldenkrise und schlimmstenfalls unter den europäischen Rettungsschirm rutschten könnte, treibt die Anleger aus italienischen Aktien. Der Mailänder Leitindex MIB-30 hat 28,8 Prozent an Wert verloren. Die Regierung in Rom ist alarmiert und sucht nach Auswegen aus der Abwärtsspirale. Foto: dpa

Wenn sich Anleger dieser Tage von Risiken trennen, dann tun sie das zunächst innerhalb der Euro-Zone. Zu groß ist die Sorge vor einer weiteren Zuspitzung der Schuldenkrise und immensen Belastungen für die Euro-Staaten. Die Konsequenz: Die Aktienkurse in den Euro-Staaten fallen so stark wie in keiner anderen Region. Der Euro-Stoxx-50 hat seit Ende Juli 27,4 Prozent eingebüßt. Foto: dpa

Französische Banken sind über Staatsanleihen tief in die Griechenland-Krise verwickelt. Ratingagenturen drohen den Geldhäusern mit Herabstufung der Bonität. Das geht nicht spurlos an der Börse in Paris vorbei. Der CAC 40 büßte seit Ende Juli 24,9 Prozent ein. Foto: dpa

Wenn es an den Märkten kracht, ist auch Spanien seit Monaten ein verlässlicher Kandidat für hohe Kursverluste. Im aktuellen Abschwung ist es nicht anders: 22,3 Prozent Minus stehen für den Madrider Leitindex Ibex zu Buche. Foto: dpa

Ihren Ursprung hat die Abwärtswelle in den USA. Entsprechend ging es für die Leitindizes an der Wall Street deutlich abwärts. Der Dow-Jones-Index verlor seit Beginn der jüngsten Kursrutsche 12,1 Prozent. Allerdings hielten sich US-Aktien die Aktienkurse an der Wall Street damit um einiges besser als die an vielen anderen, insbesondere europäischen Börsenplätzen. Foto: dapd

Die Angst vor einer Rezession hat auch den Preis für Kupfer gedrückt. Das Metall kostet 11,8 Prozent weniger als Ende Juli - ist bei Dieben aber nach wie vor begehrt. Foto: dpa

Noch stärker als der Euro ist der polnische Zloty unter Druck geraten. Der Währungsraum ist kleiner und deutlich anfälliger für Schwankungen. Gegen den Euro hat der Zloty 7,2 Prozent verloren. Foto: rtr

Der Ölpreis gehört unter den Rohstoffen zu den Verlierern der aktuellen Bewegungen am Markt. Einer der größten Ölkäufer, die USA, kämpft weiterhin mit einer schwachen Konjunktur. Zusätzlich fürchten Anleger, dass durch die US-Schuldenkrise ein neuer Kurssturz bevorsteht. Das würde der Industrie schaden, und so die Nachfrage nach Öl weiter drücken. Seit Ende Juli sank der Ölpreis um 6,3 Prozent Foto: dpa

Der Schweizer Franken legte zunächst stark zu - bis es der Schweizerischen Nationalbank zu viel wurde. Sie intervenierte, um den Franken zu schwächen. Die Maßnahmen zeigten Wirkung: der Franken notiert gegen den Euro 3,5 Prozent tiefer als Ende Juli. Foto: dpa

Die Politik kämpft mit den gravierenden Spätfolgen der Finanzkrise, was für Turbulenzen an den Märkten sorgt. Profiteur von dieser Diskrepanz ist Silber. Wie auch Gold schätzen Anleger es für seine Beständigkeit in Krisenzeiten. Seit Ende Juli hat sich das Edelmetall daher mit einem Plus von 0,8 Prozent im Vergleich zu anderen Rohstoffen passabel geschlagen. Foto: dpa

Während die westliche Welt in Schwierigkeiten steckt, zeigt China Stärke. Das schlägt sich auch auf dem Devisenmarkt nieder. Der chinesische Yuan hat seit Ende Juli 7,6 Prozent gegen den Euro gewonnen. Foto: dapd

Der Preis für Baumwolle ist zuletzt um 9,1 Prozent gestiegen. Allerdings war er in den Monaten zuvor auch deutlich gefallen. Für die jüngste Rally bei Agrarrohstoffen hat die extreme Dürre im Süden der USA gesorgt. Dadurch fallen Ernte und ASngebot auf dem Weltmarkt knapper aus. Foto: rtr

Kaffee ist weiterhin begehrt. Der Preis stieg seit Ende Juli um 10,7 Prozent. „Die Ernte im wichtigen Produzentenland Brasilien ist fast vollständig eingefahren, und sie wird wohl am unteren Rand der Erwartungen sein. Das dürfte den Preis weiter stützen“, erläuterte ein Händler. Foto: AP

Venezuela ist unter den weltweiten Börsenplätzen einer der wenigen Gewinner. Ein Blick auf den Kurs-Chart lässt jegliche Krisensignale vermissen. Im Gegenteil: Der Leitindex der Börse Caracas steigt auch in der globalen Marktschwäche weiter an und kommt seit Ende Juli auf ein Plus von 12,9 Prozent. Allerdings sind die Umsätze dort relativ gering. Foto: rtr

An Vietnam ist der Kursrutsch der Weltbörsen nicht nur vollkommen vorbeigegangen. Im Gegenteil: Seit Ende Juli hat der Ho-Chi-Minh-Index um 13,1 Prozent zugelegt. So gut war kein anderer Aktienmarkt in dieser Zeit. Überbewerten sollte man die Entwicklung aber nicht; die vietnamesische Börse führt desöfteren ein Eigenleben, die Liquidität ist gering, es kann genauso schnell wieder abwärts gehen. Foto: AP

Es ist fast egal, an welchen Märkten es brennt - am liebsten retten nervöse Anleger ihr Geld in Gold. So haben die Krise der europäischen Gemeinschaftswährung, die Schwäche der Euro-Peripheriestaaten und der US-Schuldenstreit Anleger in Scharen zu dem Edelmetall umschichten lassen. Die vergangenen Wochen seit Ende Juli haben dem Goldpreis ein Rekordhoch nach dem anderen gebracht, unter dem Strich hat er 13,6 Prozent zugelegt. Jetzt geht er stramm auf die Marke von 2000 US-Dollar zu. Foto: dpa