Aktien an Auslandsbörsen Die besten Anlagechancen fern der Heimat

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Weltweit streuen lohnt sich

Grundsätzlich ist es gut für Anleger, wenn sie an ausländische Aktien kommen. Denn wer weltweit investiert, streut sein Risiko und hat die Chance auf hoch attraktive Gewinne. „Man sollte beim Kauf von Aktien über den Tellerrand gucken, um die Chance auf Diversifikation nicht zu verschenken“, sagt Fey vom Deutschen Aktieninstitut.

Wer Extrakosten im Ausland scheut, könne sich auch global aufgestellte deutsche Konzerne suchen. Aber wer nur auf den Aufschwung im Heimatland setzt, verpasst Rendite in Boomregionen (siehe Grafik). Argentiniens Kurse legten 2014 um fast 48 Prozent zu, bis dato die beste Performance unter den knapp 100 Hauptindizes weltweit. Chinesische Festlandsaktien schafften ein Kursplus von mehr als 40 Prozent – davon können Dax-Anleger nur träumen.

So legen Sie Ihr Geld möglichst günstig an
GirokontoZahlen Sie noch Gebühren für Ihr Girokonto? Viele Geldinstitute bieten inzwischen auch kostenlose Alternativen an. Gerade bei Direktbanken ist das gebührenfreie Konto zum Standard geworden. Wer auf seine Filiale um die Ecke nicht verzichten möchte, findet aber auch unter den traditionellen Banken Anbieter, bei denen das Konto kostenlos ist. Quelle: dpa
Angebote vergleichenSchon bei der Wahl des Kontos lohnt es sich, die verschiedenen Angebote miteinander zu vergleichen. Während es bei einigen die Kreditkarte kostenlos gibt, werben Banken auch immer öfter mit anderen Zusatzleistungen. Die Postbank beispielsweise beglückt neue Kunden ihres "Postbank Giro Plus" derzeit mit einem kostenlosen Smartphone, wenn das Konto als Gehaltskonto geführt und online beantragt wird. Grundsätzlich muss das Kleingedruckte angeschaut werden, oft sind Konten nur kostenlos, wenn monatlich ein gewisser Betrag eingeht. Quelle: dpa
Gebühren am AutomatenGerade im Ausland kann Geldabheben extrem teuer werden - je länger und weiter die Reise ist, desto kostspieliger wird es oft. Einige Geldinstitute bieten ihren Kunden an, kostenlos auf der ganzen Welt Geld abzuheben - egal bei welcher Bank Sie gerade sind. Globetrotter sollten nach derartigen Angeboten, wie sie beispielsweise die Direktbank DKB hat, Ausschau halten. Quelle: dpa
DispozinsenAm meisten spart sicher derjenige, der den Dispo überhaupt nicht braucht und entsprechend auch keine Überziehungszinsen zahlen muss. Wer allerdings hin und wieder auf den Dispo angewiesen ist, sollte sich über die herrschenden Unterschiede informieren. Angesichts der erneuten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben einige Banken ihren Dispo zuletzt gesenkt, darunter auch Deutsche Bank und Commerzbank. Auch wenn es sich oft nur um Zinskosmetik handelt, lohnen sich Vergleiche zwischen verschiedenen Anbieter. Quelle: dpa
ETF statt teures FondsmanagementAktien gelten in der Niedrigzinsphase als alternativlos, was die Rendite angeht. Auf einzelne Aktien sollten allerdings eher erfahrene Anleger setzen, das Risiko im Depot soll bestmöglich gestreut werden. Bleiben für viele Privatanleger nur Fonds. Wer da auf aktiv von Fondsmanagern verwaltete Angebote setzt, muss natürlich auch das Fondsmanagement finanzieren und zahlt entsprechend hohe Gebühren. Anders bei ETFs. Das sind Indexfonds, die den jeweiligen Index, beispielsweise den Dax abbilden. Hier sind die Gebühren deutlich niedriger. Verschiedene Angebote hat beispielsweise iShares, der ETF-Anbieter des Vermögensverwalters Blackrock. Die ETFs können bei Banken und Sparkassen erworben werden. Bei einigen Direktbanken und Sparkassen kann sogar ein Sparplan abgeschlossen werden, bei dem monatliche Raten eingezahlt werden. Regelmäßiges Sparen funktioniert also auch kostengünstig mit Indexfonds. Quelle: REUTERS
DepotAuch die Kosten fürs Wertpapierdepot variieren von Bank zu Bank. Wer seine Geldanlage lieber selber in die Hand nimmt, kann normalerweise besonders viel sparen. Insbesondere regelmäßiges Sparen wird oft mit niedrigeren Depotkosten belohnt. Wer beispielsweise bei der comdirect mindestens quartalsweise in einen ETF-Sparplan einzahlt, dem werden die Gebühren für die Depotführung erlassen. Quelle: dpa
Jährlich statt monatlichVersicherungen gehören zu einer guten Geldanlage dazu. Zumindest die existenziellen Risiken sollten abgesichert sein. Wer seinen Beitrag bei Haftpflicht- oder Hausratversicherung einmal jährlich zahlt statt jeden Monat kleine Raten, kommt normalerweise günstiger davon. Das gilt beispielsweise auch für Kfz-Versicherungen. Quelle: dpa

Online-Broker Lynx ist bisher der einzige in Deutschland, der Privatanlegern anbietet, chinesische Festlandsaktien zu handeln. Immerhin 560 von über 2000 Aktien der Börse Shanghai stehen für ausländische Investoren jetzt auf dem Kurszettel.

Wer als Privatanleger über Stock Connect investieren möchte, müsste eigentlich umgerechnet 65.000 Euro Vermögen in Bargeld und Wertpapieren vorweisen können, so die chinesischen Regeln.

Online-Broker Lynx sagt aber, dass für seine Kunden diese Einschränkung nicht gelte, beim Lynx-Mutterhaus Interactive Brokers, das die Aufträge nach China leitet, falle das Kriterium nicht ins Gewicht. Anleger können von 2.30 bis 4.30 Uhr in der Nacht und zwischen 6.00 und 8.00 Uhr am Morgen Aufträge platzieren, der Handel erfolgt direkt in der Landeswährung Renminbi. Gehandelt werden können nur Tranchen von jeweils 100 Aktien und auch nur mit Limit, also nach Festlegung eines maximalen Kaufhöchstpreises für eine Aktie.

75 Prozent der Lynx-Kunden handeln auch an ausländischen Börsenplätzen. Ein besonders vermögender ist Ferdinand Wetter*. Der 35-jährige Rheinländer ist Privatier, verwaltet nur noch sein eigenes Vermögen. Mehrere Tausend Trades mache er im Jahr, erzählt er. Volumen: „Rund 100.000 Euro pro Trade.“

Zum Handeln nutzt er drei Konten: eines bei der Lynx-Mutter Interactive Brokers, eines bei S Broker (Online-Broker der Sparkassen) und eines bei Cortal Consors, die zur französischen BNP Paribas gehören. „Schon als Schüler saß ich schon nur vorm Videotext, um die Börsenkurse zu verfolgen“, sagt Wetter, der bevorzugt US-Aktien handelt.

Die günstigsten Broker für ausländische Börsen

Ausland an der Heimatbörse

Grundsätzlich gibt es drei Wege, an eine ausländische Aktie zu kommen.

  • Kauf der Aktie an einer deutschen Börse. Bei großen, liquiden Werten aus Industriestaaten ist das ohne Weiteres möglich.
  • Kauf der Aktie an der Börse des Heimatlandes. Bei US-Werten etwa kann das trotz höherer Gebühren günstiger sein, weil die Aktien in den USA liquider gehandelt werden und damit die Spanne zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis niedriger ist als in Deutschland. Niedrigere Spannen aber bedeuten in der Regel günstigere Kurse.
  • Kauf eines Aktien-Hinterlegungsscheins (American Depositary Receipt/ADR oder Global Depositary Receipts/GDR). Die Hinterlegungsscheine sind an die Kurse von ausländischen Aktien gekoppelt und können an fremden Börsenplätzen gehandelt werden.
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