Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Anleihetipp: Deutsche Bank - Die Krone aufsetzen

Wer noch etwas mehr als ein Prozent bei Zinsanlagen erzielen möchte, der muss spekulieren. Gleich eine doppelte Spekulation ist eine erst im Jahr 2026 auslaufende Anleihe der Deutschen Bank. Erstens setzt der Anleger Geld auf ein Bankpapier, das aus Risikostreuungsgründen (Anleger haben ja auch sonst noch Geld auf der Bank) eher nicht ins Depot gehört, und zweitens hofft er, dass die dänische Krone gegenüber dem Euro wenigstens stabil bleibt, im besten Fall sogar aufwertet. Denn die Anleihe ist in 10 000 dänischen Kronen gestückelt, umgerechnet sind das rund 1343 Euro.

Die Notenbanker in Kopenhagen kämpfen darum, dass sich das Beispiel Schweiz, deren Notenbank den Kampf um eine feste Franken-Grenze zum Euro im Januar verlor, nicht wiederholt. Zuletzt hat Dänemark sogar temporär die Emission von Staatsanleihen eingestellt, um Spekulationen auf einen Zusammenbruch der Anbindung der dänischen Krone an den Euro zu unterbinden, da so Anlegern der Zugang zu einer sicheren Kronen-Anlage erschwert wird.

Das ist aber längst nicht alles. Gleich viermal binnen dreier Wochen senkte Kopenhagen den Leitzins, auf zuletzt minus 0,75 Prozent. Zudem verkaufte die Notenbank im Januar 106,3 Milliarden Kronen, umgerechnet knapp 14,3 Milliarden Euro.

Dänemarks Notenbankgouverneur Lars Rohde obliegt es, die Krone nahe dem Zielwert von 7,46038 (aktuell: 7,4442) Kronen je Euro zu halten. Offiziell toleriert die Notenbank eine Schwankungsbreite von 2,25 Prozent. In der Praxis lagen die Schwankungen meist weit unter einem Prozent des Zielbands. Es gäbe „keine Grenze“ dafür, wie viel die Zentralbank an Fremdwährungsreserven kaufen kann, weil sie über „ein unbegrenztes Angebot an dänischen Kronen“ zum Verkauf verfüge, ließ Rohde zuletzt verbreiten.

Unabhängig davon, ob die Wette auf eine Aufwertung der Krone aufgeht, fährt ein Investor immerhin knapp zwei Prozent Rendite pro Jahr ein, wenn er bis zum Ende der Laufzeit das Deutsche-Bank-Papier hält. Dann fällt auch erst die Abgeltungsteuer an, denn das Papier ist ein Aufzinsungspapier (Zerobond). Die Rendite bei einem früheren Verkauf hängt von der Zinsentwicklung und der Kronen-Spekulation ab; es können sich schnelle Gewinne einstellen, aber auch Verluste. Immerhin kaufen Anleger Papiere eines zuletzt ertragsschwachen Emittenten mit einem Eigenkapital, das, gemessen an der gesamten Bilanzsumme, mit 4,1 Prozent (per 30. September) immer noch zu mau ist.

Anleihetipp: Deutsche Bank
Kurs (%)80,10
Kupon (%)keiner (Zerobond)
Rendite (%)1,90
Laufzeit bis18. November 2026
WährungDänische Krone
ISINDE0001345940
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