Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

Roche bietet Kaufchancen, Metro wird für Anleger attraktiver, und argentinische Anleihen sind gefragt. Aktien, Anleihen und Fonds für die private Geldanlage.

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Tabletten und das Logo von Roche Quelle: REUTERS

Aktientipp: Roche - Starke Pipeline für den Megatrend Gesundheit

Die starke Schweizer Währung, ein 2015 mit 9,1 Milliarden Franken etwas schwächerer Nettogewinn und Rückschläge bei der Entwicklung des wichtigen Asthmamedikaments Lebrikizumab brachten die Aktie des Pharmakonzerns Roche zuletzt deutlich unter Druck. Mittlerweile wird das Papier etwa mit dem 17-Fachen der für dieses Jahr erwarteten Gewinne gehandelt – für ein Basisinvestment wie Roche ist das eine Kaufgelegenheit.

70 Wirkstoffe hat Roche derzeit in der klinischen Entwicklung, die Pipeline der Schweizer ist bestens bestückt. Das wichtige neue Krebsmedikament Atezolizumab wird von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA beschleunigt zugelassen, wahrscheinlich kommt es in der zweiten Hälfte dieses Jahres auf den Markt. Bis spätestens Anfang 2017 dürfte dann der Verkauf von Ocrelizumab (gegen multiple Sklerose) beginnen. Der Bedarf ist enorm, weltweit leiden mehr als 2,3 Millionen Menschen an der schweren Nervenkrankheit. Mittelfristig haben beide neuen Medikamente mit jeweils mehr als einer Milliarde Franken Jahresumsatz das Zeug zum Blockbuster.

Mit fünf Prozent Umsatzplus fiel das erste Quartal besser aus als erwartet. Insgesamt dürfte Roche seinen Umsatz 2016 auf gut 50 Milliarden Franken erhöhen, bei unterm Strich gut zehn Milliarden Gewinn. Sollte Großaktionär Novartis wie jüngst kolportiert seinen 33-prozentigen Anteil an stimmberechtigten Roche-Aktien verkaufen, wäre das neutral zu werten. Aus der einst geplanten Annäherung beider ist ohnehin nie etwas geworden.

Anlagetipps der Woche - Roche

Aktientipp: Metro - Weg mit dem Malus des Gemischtwarenladens

Die für 2017 geplante Aufspaltung des Konsumkonzerns Metro in ein Unternehmen um Großhandel und Lebensmittel und eines um Elektronikmärkte ist für Aktionäre ein Vorteil. Den neuen Unternehmen fällt es leichter, Zukäufe oder Partnerschaften in ihrer jeweiligen Branche einzugehen. Gut möglich, dass sich die neue Elektronik-Metro um die Marken Media-Saturn im Internethandel verstärkt oder eine Kooperation eingeht, etwa mit der britischen Handelskette Dixons Carphone. Die Großhandels-Metro könnte ihre Dienstleistungen ausbauen, vor allem die Belieferung von Kunden und den Service beim Einkauf.

An der Börse hätten die neuen Aktien dann nicht mehr den Gemischtwaren-Malus der alten Metro. Nur auf 16 Cent je Euro Geschäftsjahresumsatz bringen es bisher alle Metro-Aktien zusammengenommen. Der französische Supermarktkonzern Carrefour kommt auf 23 Cent, der amerikanische Branchenprimus Walmart auf 45 Cent (je Dollar).

Anlagetipps der Woche - Metro

Dieser Nachholbedarf dürfte auch die Metro-Großaktionäre Haniel (25 Prozent), Schmidt-Ruthenbeck (15,8 Prozent) und Beisheim (9,1 Prozent) bewogen haben, den von Konzernchef Olaf Koch forcierten Umbau zu unterstützen. Zugleich begrenzt Koch die Macht seines Gegners Erich Kellerhals, der als Minderheitsgesellschafter von Media-Saturn nach einer Aufspaltung auf weite Teile der neuen Metro keinen Einfluss mehr hat. Auch die Sanierung der Großmarktkette Real dürfte leichter fallen, denn sollte Koch mit seinen Kostensenkungsplänen nicht durchkommen, wäre der Verkauf an einen Finanzinvestor möglich.

Wer der Spekulation auf Metro Pep verleihen will, setzt auf die Vorzugsaktien, die mit 14 Prozent Abschlag gegenüber den Stämmen gehandelt werden. Im Zuge der Aufspaltung könnte es zu einer Angleichung beider Aktiengattungen kommen.

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