Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Indexfonds: Silber - Alternativloses Metall für Industrie und Investoren

Über viele Jahrhunderte war Silber das gängigste Zahlungsmittel für alltägliche Transaktionen. Bis ins 19. Jahrhundert hinein galt in vielen Ländern ein reiner Silberstandard oder ein Bimetallstandard mit Gold und Silber. Von Mitte des 19. Jahrhunderts an sorgten Goldfunde in Kalifornien und in Australien für eine starke Ausweitung der Goldförderung, der Goldpreis fiel. Wegen der steigenden Goldmengen ersetzten viele Länder von 1870 an den Silber- oder den Bimetallstandard durch einen reinen Goldstandard. Silber verlor seine Währungsfunktion.

Fondstipp: Silber

Als Werterhaltungsmittel überstand Silber alle Papierwährungskrisen, das Metall entwickelte sich aber immer mehr von einem Edel- zu einem Industriemetall. Früher wurde Silber ausschließlich zu Schmuck, Münzen oder Tafelsilber verarbeitet. Heute wird Silber verbraucht, die Hälfte des jährlichen Silberangebots geht in die Industrie. Für viele Anwendungen ist Silber wegen seiner physikalischen Eigenschaften unverzichtbar geworden. Silber besitzt unter allen Metallen die höchste Leitfähigkeit für Wärme und Energie sowie das höchste Reflexionsvermögen. Silber findet sich in elektrischen Kontakten, Katalysatoren, Solarpaneelen oder Batterien. Selbst in Kühlschränken und in der Wasseraufbereitung sind Silberbeschichtungen anzutreffen – Silber wirkt keimtötend. Der globale physische Silbermarkt steuert 2016 wohl auf das vierte Angebotsdefizit in Folge zu. Das macht strategische Käufer nervös. Indiz: Der Chef von First Majestic, dem zweitgrößten Silberförderer in Mexiko, Keith Neumeyer, berichtete unlängst, ein großer japanischer Elektronikkonzern bemühe sich um langfristige Lieferverträge mit seinem Unternehmen. Das, so Neumeyer, sei ein Signal, dass sich die Industrie Sorgen mache um die langfristige Versorgungssicherheit. Nach dem guten Jahresauftakt korrigiert Silber aktuell. Diese Korrektur können Anleger zum Positionsaufbau nutzen, durch den Kauf eines Silber-ETFs.

Swisscanto Japan - Neues vom Kabutochō: Ausländer kauft Konzern

Japanische Unternehmen galten lange als abgeschottet. Dass der taiwanesische Auftragsfertiger Foxconn jetzt den Elektrokonzern Sharp übernimmt, ist für Fondsmanager Tadahiro Fujimura eine wichtige Botschaft. „Japan signalisiert, dass es bereit ist, ausländische Kapitalgeber zu akzeptieren.“ Dies sei ein weiterer wichtiger Schritt zu einer Öffnung des Marktes, die durch Politiker vorangetrieben werde. „Die Richtung ihrer Reformen stimmt, aber es gab lange starken wirtschaftlichen Gegenwind aus Asie “, sagt Fujimura. Er lenkt unter anderem den Swisscanto-

Fondstipp: Swisscanto Japan

Nebenwerte-Aktienfonds beim Tokioter Vermögensverwalter Sparx. 2016 haben sich Ausländer und Japaner aus den im Nikkei 225 versammelten Aktien von Großkonzernen verabschiedet, der Index verlor sechs Prozent. Viele Japaner investierten stattdessen in Start-ups und Biotechunternehmen, die zum Mothers-Index für 211 wachstumsstarke Unternehmen der Börse Tokio gehören. Der Index legte seit Jahresbeginn 28 Prozent zu. „Die Investoren hoffen, dass auf den Inlandsmarkt konzentrierte Unternehmen weniger unter dem Yen-Anstieg leiden und vom erstarkten Inlandskonsum profitieren“, sagt Fujimura. Er investiert dort trotzdem nicht. Als Value-Investor achtet er bei Unternehmen auf solide Fundamentaldaten. Da die Mothers-Index-Mitglieder oft Verlust machten, aber an der Börse teuer seien, meidet er sie. Gute Perspektiven hätte Japans Wirtschaft trotzdem, weil die China-Nachfrage anziehe und steigende Löhne sowie Immobilienpreise ein Ende der Deflation ankündigten, zudem Mehrwertsteuererhöhungen verschoben werden könnten. Unter den 62 Einzelpositionen im Fonds hat sich der PC- und Smartphone-Zubehör-Lieferant Elecom nach einer Dividendenankündigung gut entwickelt. Zum Fonds gehören auch der Hersteller von Wasseraufbereitungssystemen Nihon Trim sowie der Anbieter von Zeiterfassungssystemen Amano, der von Carsharing-Abrechnungen profitieren will.

Japanische Aktienfonds: Die Kursraketen stecken in der zweiten Börsenreihe

Die erfolgreichsten Portfolios im Einjahresvergleich
Wertentwicklung in Prozent
Fondsname*ISIN seit 3 Jahren **seit 1 JahrIfd. Jahr 2016
Volumen von 23 Milliarden bis 1,2 Milliarden Euro
Invesco Nippon Small/Mid Cap EquitiesLU002811952614,320,219,4
Parvest Equity Japan Small CapLU006997074615,77,14,6
Henderson Horizon Japanese Smaller Comp.LU001189026519,46,22,5
Schroder ISF Japanese Smaller Comp.LU010624231514,36,0-1,8
Comgest Growth JapanIE000476708717,85,32,6
BL-Equities Japan JPYLU057814845314,84,6-0,5
Valuelnvest LUX JapanLU013599114813,34,00,6
Allianz Japan Smaller CompaniesIE000255402414,73,30,4
iShares MSCI Japan Small CapIE00B2QWDY8812,60,5-1,6
EdR Selective JapanFR00109765559,6-0,7-2,0

*nur Fonds ab 29 Millionen Euro Volumen und in Fondswährung Yen oder Euro

**jährlicher Durchschnitt (in Euro gerechnet)
***weitere ETFs anderer Anbieter mit diesem Index

Stand: 30. Mai 2016, Quelle: Morningstar
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