Aktien und Anleihen Die Anlagetipps der Woche

Adidas kommt in den USA voran, Einstiegsmöglichkeiten bei BB Biotech und einige Schwellenländer-Unternehmen legen langsam wieder zu. Aktien, Anleihen und Fonds für die private Geldanlage.

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Adidas setzt auf neue Filialen in den USA. Quelle: REUTERS

Aktientipp: Cott Corporation - Wellness statt Zuckerwasser

Die Einkaufsmacht großer Einzelhandelsketten lässt deren Lieferanten meist wenig Luft zum Atmen. Einer der großen Kunden des kanadischen Getränkeherstellers Cott Corporation ist der US-Einzelhandelsriese Wal-Mart Stores. Cott produziert Softdrink-Eigenmarken des weltgrößten Einzelhändlers. Vor drei Jahren machten die Kanadier 30 Prozent ihres Gesamtumsatzes allein mit Wal-Mart.

Diese ungesunde Abhängigkeit hat Cott aber inzwischen spürbar verringert. Heute kommen die Top-Ten-Kunden nur noch auf einen gemeinsamen Umsatzanteil von 30 Prozent. Der Anteil der Handelsmarken am Umsatz von zuletzt 2,94 Milliarden Dollar reduzierte sich von 75 auf unter 50 Prozent.

Dafür gesorgt hat vor allem die 1,25 Milliarden Dollar schwere Übernahme Ende 2014 der DSS Group, dem Mutterkonzern von DS Services of America. Damit gelang Cott der Einstieg in das lukrative Servicegeschäft mit Wasserspendern und Kaffeemaschinen für Büros und Privathaushalte. Dieser Markt ist noch fragmentiert und bietet Chancen für weitere kleinere Übernahmen. Anfang des Jahres kaufte Cott den kleineren kanadischen Wettbewerber Aquaterra für 45 Millionen Dollar.

Aktientipp Cott Corporation

Zugleich richteten die Kanadier ihren Produktmix – entsprechend des Trends zu gesundheitsbewussterer Ernährung – stärker aus in Richtung Wellnessgetränke und weg von kohlesäurehaltigen Softdrinks. Die Neuausrichtung zeigt Erfolge. Die freien Mittelzuflüsse erhöhten sich 2015 auf vergleichbarer Basis um ein Viertel auf 134 Millionen Dollar.

Aktientipp: BB Biotech - Keine Angst vor Kursdrücker Paul Singer

Seit Januar läuft eine Short-Spekulation des amerikanischen Hedgefonds Elliot Capital gegen die Schweizer BB Biotech. Bis zu 2,8 Prozent der BB-Aktien hat Elliot auf den Markt geworfen, in der Hoffnung, sie später günstiger zurückkaufen zu können. So hat er dazu beigetragen, dass die Anteile der Beteiligungsgesellschaft an Boden verloren haben. Treibende Kraft hinter Elliot ist Hedgefondsmogul Paul Singer.

Allerdings, gerade weil BB-Biotech-Aktien unter Druck geraten sind, könnte es für risikofreudige Anleger bald Einstiegsmöglichkeiten geben. Dafür sprechen zwei Gründe:

- Erstens kann Singer zwar die Notierungen der BB-Aktie drücken. Das aber führt nur dazu, dass der Kurs von BB weiter unter den Wert aller Beteiligungen fällt – und deren Kurse kann Singer nicht beeinflussen. Derzeit beträgt dieser Abschlag der BB-Aktie 2,4 Prozent.

Aktientipp BB Biotech

- Zweitens ist die Short-Spekulation von Singer nur vorübergehend. In dem Moment, in dem Singer die leer verkauften Aktien wieder zurückkauft, ist eine Erholung absehbar. Ein grundsätzlicher Gegner von BB ist Singer nicht, bis 2015 war er mit mehr als fünf Prozent sogar Großaktionär.

39 Beteiligungen an führenden Biotechnologieunternehmen mit einem gesamten Nettomarktwert von umgerechnet 2,5 Milliarden Euro stecken derzeit in BB Biotech. Bei den größten Positionen sind in diesem Jahr gute Nachrichten zu erwarten: Bei Celgene sind klinische Daten zum wichtigen Medikament Revlimid in der Anwendung gegen Leukämie absehbar. Incyte wird 2016 Ergebnisse zu einem neuen Medikament gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs vorlegen. Actelion dürfte in Europa die Zulassung von Uptravi beantragen, ein Medikament gegen Lungenhochdruck. Und bei Gilead stehen HIV-Medikamente neu am Start, manche sogar in nutzerfreundlicher Tablettenform.

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