Aktien von Cloudanbietern Geld verdienen in der Wolke

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Auf dem Weg zum wachstumsstärksten Unternehmen der Branche

Adobe dürfte sich schon bis Mitte 2015 zu einem der wachstumsstärksten Unternehmen in der Softwarebranche entwickeln. Mit der Normalisierung der Ergebnisentwicklung im Jahr 2016 sollten die aus dem Cloud-basierten Geschäft stammenden Umsätze auf das Niveau derer von Salesforce klettern. Adobe kann dann allerdings eine dreimal so hohe Gewinnmarge wie Salesforce generieren, hat Derrick Wood, der die Softwarebranche für Susquehanna Financial analysiert, ausgerechnet.

Wood beziffert den Wert der Adobe-Aktie auf 87 Dollar, wobei er von einem KGV von 26 auf Basis des für 2016 erwarteten Gewinns ausgeht – einer Bewertung also, die nur geringfügig über dem historischen KGV von Adobe liegt. Für das Geschäftsjahr 2014 erwartet er bei einem Umsatzanstieg von nur drei Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar einen Gewinnrückgang von 9,5 Prozent auf 624 Millionen Dollar. Schon 2015 aber könnte Adobe einen um stolze 71 Prozent höheren Gewinn von 1,07 Milliarden Dollar erwirtschaften. Die Gewinnprognose des Unternehmens selbst liegt bei zwei Dollar je Aktie für 2015 und drei Dollar für 2016. Diese Zahlen dürften angesichts des starken Abonnentenwachstums aber eher konservativ geschätzt sein.

Lücke in der Wachstumsstory

Das Geschäft des Speicher- und Datenmanagementanbieters NetApp, dem Unternehmen ihre Datenspeicher anvertrauen können, geriet zuletzt massiv unter Druck. Das im kalifornischen Sunnyvale beheimatete Unternehmen ist nach EMC der zweitgrößte Anbieter von Netzwerk-Speicherlösungen. Sein unter dem Namen Data Ontap bekanntes Storage-Betriebssystem ist im Bereich leistungsstarke Speicher- und Datenmanagementlösungen Branchenführer.

Tech-Aktien im Check

2012 legte der Umsatz noch um 22 Prozent zu, danach stieg er nur noch leicht auf 6,3 Milliarden Dollar, und im laufenden, Ende April 2015 endenden Finanzjahr droht sogar ein Rückgang. Parallel dazu ist der Kurs der NetApp-Aktie von 50 Dollar vor drei Jahren auf zuletzt 35 Dollar gefallen. Aber NetApp macht nach wie vor hohe Gewinne und dürfte aus gutem Grund auch bald wieder Umsatzsteigerungen erwirtschaften.

Damit könnte die Aktie in der Gunst der Anleger wieder steigen, und das mitten in einer Technologie-Hausse, die stark Hardware-lastige Technologieaktien wie die von Hewlett-Packard und Xerox binnen zwölf Monaten um über 35 Prozent klettern ließ. Die NetApp-Aktien könnten im kommenden Jahr mehr als 25 Prozent auf 45 Dollar zulegen. Im Fall einer Übernahme könnten sie sogar wieder die 50 Dollar erreichen.

Was war schiefgelaufen?

Auf den ersten Blick überrascht der Rückgang beim Umsatz. Denn der weltweite Datenverkehr wird über die nächsten fünf Jahre um durchschnittlich 21 Prozent jährlich steigen. Dieses Wachstum sollte eigentlich erstklassige Aussichten für den Absatz von Speicherlösungen mit sich bringen – selbst wenn man unterstellt, dass es Softwareverbesserungen geben wird, die dafür sorgen, dass Anwender mehr aus der Hardware herausholen.

Tatsächlich aber stagnierten die Umsätze der Speicher- und Datenmanagementanbieter in den vergangenen zwei Jahren mehr oder weniger. Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe.

Der erste heißt Cloud Computing. Heute können sich Unternehmen bei Anbietern wie Amazon Speicherkapazitäten je nach Bedarf sichern. Etliche Unternehmen haben den Erwerb neuer Speicher-Hardware vorläufig aufgeschoben und prüfen zunächst ihre Optionen. Der zweite Grund für die Probleme heißt Flash-Speicher; diese sind energiesparender, leiser und unempfindlicher als Festplatten und bieten eine sehr kurze Zugriffszeit. Sie sind aber auch teurer.

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