Anlagestrategie der US-Eliteunis Die Strategien der schlausten Anleger der Welt

Die besten Hochschulen in den USA sitzen auf rasant wachsenden Milliardenvermögen. Warum Harvard, Yale, Stanford und andere Elite-Unis trotz herber Rückschläge mit ihrer Anlagestrategie wieder erfolgreich sind.

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Finanzieren Sie sich wie US-Elite-Universitäten Quelle: Marcel Stahn

Warren Buffet und Donald Trump waren an der University of Pennsylvania, Barack Obama, Bill Gates und Mark Zuckerberg in Harvard,  Ben Bernanke und Jeff Bezos in Princeton. Die berühmtesten Universitäten brachten in ihrer Geschichte jede Menge Nobelpreisträger, erfolgreiche Unternehmer und Präsidenten hervor. Die meisten Superreichen und Super-Erfolgreichen in den USA begannen ihre Laufbahn mit dem Besuch einer der traditionsreichen, berühmten Elite-Universitäten.

Das sind die reichsten US-Universitäten
University of Pennsylvania Quelle: AP
University of Michigan Chemiegebäude Quelle: Pentawing CC Attribution-Share Alike 3.0 Unported
Eingangsbogen zur Northwestern University Evanston Quelle: RdSmith4 CC Attribution-Share Alike 2.5 Generic
Campus der der Texas A&M Quelle: Aggie0083 CC Attribution-Share Alike 3.0 Unported
MIT-Gebäude
Princeton University Quelle: dpa
Campus der Stanford University Quelle: REUTERS

Das hohe Niveau kommt nicht von ungefähr. Das Studium an den amerikanischen Spitzenunis ist kostspielig, viel Geld fließt in Forschung und Lehre. Bis zu 40.000 Dollar kostet ein Studienplatz an den teuersten Hochschulen der Vereinigten Staaten. Und sie wären für die Studenten oder deren Eltern noch weitaus teurer, hätten die Unis nicht mit den Jahren ein großes Vermögen angehäuft, von dessen Kapitalerträgen sie sich zum guten Teil finanzieren. Jedes Jahr untersucht die National Association of College and University Business Offers (Nacubo) die Entwicklung der Stiftungsvermögen von mehr als 800 amerikanischen Hochschulen. Ende Januar präsentierte Nacubo Zahlen für das Geschäftsjahr 2014, das für die Universitäten am 30.06.2014 endete. Demnach verfügten die Stiftungen der Hochschulen zusammen über ein Vermögen von 516 Milliarden Dollar – und damit wieder fast so viel wie im Vorkrisenjahr 2008.

Vermögenszuwachs um 15,5 Prozent

Die Vermögensverwalter der Universitätsstiftungen sind langem dafür bekannt, mit ihrem Anlagemix überdurchschnittlich hohe und vor allem ungewöhnlich zuverlässige Renditen zu erzielen - selbst dann, wenn die Kapitalmärkte von Krisen gebeutelt werden. Wie Ende Januar bekannt wurde, belegt das Geschäftsjahr 2014 erneut die erfolgreichen Strategien der Anlageverwalter an US-Universitäten:  Im Durchschnitt schafften die Stiftungen mit ihren Geldanlagen ein Plus von 15,5 Prozent.

Niedrige Zinsen verderben jede Geldanlage. Doch es geht auch anders. Die Strategien unterscheiden sich jedoch je nach Anlagebetrag deutlich. Wie Sie mehr aus Ihrem Vermögen machen, lesen Sie hier.

Was jedoch noch schwerer wiegt als die gute Gewinnentwicklung: Die Stiftungsvermögen haben fast wieder ihr Rekordvolumen aus dem Jahr 2008 erreicht – und damit deutlich schneller als erwartet. Damals verloren die Universitäten fast ein Viertel ihres Vermögens. Die Harvard-Präsidentin Drew Faust sagte seinerzeit kurz bevor das Geschäftsjahr am 30. Juni 2009 endete: „Wir werden uns wandeln und umorientieren. Wir werden künftig eher eine 24-Milliarden-Dollar-Universität sein, als eine mit 36 Milliarden Dollar.“ Mitte 2014 betrug das Stiftungsvermögen bereits wieder 35,9 Milliarden Dollar. Yale steht sogar noch besser da: Das Stiftungsvermögen von 22,9 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2009 konnte nur fünf Jahre später mit 23,9 Milliarden Dollar erstmals übertroffen werden.  Stanford, 2008 noch die drittreichste Universität der USA mit einem Vermögen von 17,2 Milliarden Dollar, schaffte 2014 sogar mit 21,4 Milliarden Dollar eine neue Bestmarke. Schon 2013 hatte Stanford die alte Bestmarke mit 18,7 Milliarden Dollar übertrumpft. Dabei hatte die traditionsreiche Universität im kalifornischen Palo Alto seinerzeit damit gerechnet, dass es 15 Jahre dauern werde, den alten Vermögensrekord wieder zu erreichen.

Universitäten haben wieder so viel Geld wie vor der Finanzkrise

Den vergleichsweise schnellen Ausgleich der Vermögensverluste verdanken die Stiftungen nicht nur der kräftigen Erholung an den Börsen seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im September 2008. Der Grund liegt vielmehr in ihrer Portfoliostruktur und der damit verbundenen höheren Durchschnittsrendite der Vermögensanlagen. Aber wie genau haben die Anlagemanager der Uni-Stiftungen das geschafft?

Die Anlagestrategie der Stiftungen spielt bei der Vermögensentwicklung die entscheidende Rolle. Spenden und nicht zuletzt die hohen Studiengebühren machen zwar einen nicht unerheblichen Teil des Stiftungseinnahmen aus, doch wird das meiste davon gleich wieder ausgegeben. Insgesamt nehmen die Stiftungsvermögen der reichsten US-Universitäten ungefähr entsprechend der Rendite der Geldanlagen zu, oft sogar noch ein bisschen mehr.

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