Das Erfolgsgeheimnis der US-Eliteuniversitäten liegt in der Streuung der Anlagen über viele verschiedene Anlageklassen, der Diversifikation also. Demnach waren die Stiftungen 2014 mit 17 Prozent ihres Vermögens in US-Aktien investiert. Nur neun Prozent entfielen auf festverzinsliche Anlagen wie Anleihen. 19 Prozent steckten die Unis in internationale Aktien; die Liquiditätsreserven lagen bei durchschnittlich vier Prozent.
Den weitaus größten Batzen des Geldes investierten die Stiftungen jedoch in alternative Anlagen. Durchschnittlich 51 Prozent des Vermögens stecken demnach unter anderem in privatem Beteiligungskapital (Private Equity), Hedgefonds, Absolute-Return-Fonds, Risikokapital, Wetten auf fallende Kurse, Rohstoffkontrakten, notleidenden Krediten, Energie und natürlichen Ressourcen sowie in Immobilien außerhalb des Uni-Campus.
Wegen der alternativen Anlagen bewerten viele Beobachter das Anlageportfolio der Unis als riskant. Den Hauptgrund dafür sehen sie in der Tatsache, dass gerade die übergewichteten alternativen Anlagen nicht sonderlich liquide handelbar sind. Weil der Handel nicht über eine Börse läuft, ist zum Beispiel eine Private-Equity-Beteiligung oder eine Immobilie schwerer zu verkaufen als etwa eine Aktie.
Für die starke Betonung der schwer handelbaren Beteiligungen spricht jedoch, dass der Anlagehorizont der Stiftungen sehr langfristig ausgelegt ist und somit der Ausstieg aus dieser Anlageklasse lange vorher planbar ist. So investierte etwa Jane Mendillo, Managerin des Stiftungsvermögens von Harvard, nach ihrem Amtsantritt im Jahr 2008 massiv in Nutzwald. Mit einem Anlagehorizont von 20 Jahren und mehr investierte Mendillo schon vor mehr als zwei Jahren drei Milliarden Dollar in Farmland und Wälder – knapp zehn Prozent des damaligen Stiftungsvermögens. Und weil diese Investments in den USA sehr erfolgreich waren, plante die Vermögensverwalterin von Harvard weitere Waldinvestitionen weltweit.
US-Aktien für hohe Gewinne
Den höchsten Gewinnbeitrag fuhren die Stiftungen der US-Unis im vergangenen Geschäftsjahr mit heimischen Aktien ein. Mit US-Papieren schafften die Geldmanager eine durchschnittliche Rendite von 22,8 Prozent. Mit einem Plus von 19,2 Prozent folgten internationale Aktien an zweiter Stelle. Erst danach folgen die Alternativen Anlagen mit plus 12,7 Prozent und festverzinsliche Anlagen mit einem Plus von 5,1 Prozent.
Erfolg und Ausrichtung des Anlageportfolios hängen jedoch auch wesentlich von der Größe des Stiftungsvermögens ab. Im Großen und Ganzen gilt: Je größer das Vermögen, umso riskanter die Anlagestrategie und umso höher die Gesamtrendite. So investierten die 91 Universitäten mit einem Vermögen von mehr als einer Milliarde Dollar sogar 57 Prozent ihres Portfolios in alternative Anlagen, schafften damit allerdings 17,5 Prozent plus.
Die mehr als 400 Stiftungen mit weniger als 100 Millionen Dollar Volumen erzielten in dieser Anlageklasse nur zwischen 9,4 und 11,8 Prozent Gewinn, investierten aber auch nur zwischen zehn und 24 Prozent des Portfolios in alternative Anlagen. Auch mit den Aktiengeschäften schafften die großen Universitätsfonds eine leicht höhere Rendite als die kleineren Wettbewerber.