Die Nacubo-Studie zeigt deutlich, dass die Portfoliozusammensetzung umso konservativer wird, je niedriger das Stiftungsvermögen ist. Universitäten mit weniger als 25 Millionen Dollar Vermögen legen etwa 26 Prozent ihres Kapitals in festverzinslichen Anlagen an, während es bei den reichsten Unis nur acht Prozent sind. Auch beim Anteil an US-Aktien liegen die kleinen Unis mit 43 Prozent Depotanteil weit vor den Elite-Unis mit nur 13 Prozent US-Aktienanteil.
Über alle Anlageklassen erzielten die Schwergewichte unter den Stiftungen eine um einen Prozentpunkt höhere Rendite als der Durchschnitt aus mehr als 800 Stiftungen.
Die Gründe für den Renditevorteil der großen Stiftungen: Eine dickere Pufferzone bei der Kapitalausstattung, höhere Ausgaben für Investmentberater und Experten sowie aufgrund der investierten Summen eine weit bessere Verhandlungsposition, wenn es um Gebühren und Preise für Investitionen geht.
Privatanleger können sich vom Erfolg der Universitätsstiftungen durchaus etwas abgucken. Basis für eine erfolgreiche Geldanlage sollten daher in Anlehnung an die Strategien der Stiftungen folgende Punkte sein:
- Ein sehr langfristiger Anlagehorizont lässt auch höhere Risiken in einzelnen Portfoliopositionen zu.
- Je höher das Investitionskapital, umso höher dürfen riskantere Anlage gewichtet werden.
- ein breit gestreutes Portfolio hilft Rückschläge in einzelnen Anlageklassen abzufedern.
- Außerbörsliche Investitionen – vor allem in Sachwerte wie Firmenbeteiligungen, Immobilien oder Risikokapital - helfen, schwache Börsenjahre zu kompensieren.
So sieht die Geldanlage der Deutschen aus
35 Prozent der Deutschen haben eine Lebensversicherung abgeschlossen.
Fast ebenso viele, nämlich 32 Prozent, besitzen einen Bausparvertrag oder Bausparplan.
In Deutschland besitzen 29 Prozent der Bürger ein Tagesgeldkonto.
Ebenso viele, nämlich 29 Prozent, sehen ihre Immobilie als Geldanlage an.
20 Prozent besitzen Fondsanteile, 17 Prozent Festgeld/Termingeld und 12 Prozent Aktien.
Deutlich geringer ist dagegen der Anteil der Edelmetallbesitzer: sieben Prozent haben in Goldbarren oder -münzen investiert und vier Prozent zählen Silberbarren oder -münzen zu ihrem Besitz.
Sechs Prozent sehen ihre Antiquitäten (z. B. einen sehr alten Schrank) als Geldanlage und vier Prozent besitzen wertvolle Kunstgegenstände.
Jeweils zwei Prozent haben Geld in Anleihen bzw. Zertifikate angelegt.
Elite-Stiftungen privat nachahmen
Die Portfoliostruktur der großen Eliteunis in den USA nachzubauen, ist für Privatanleger nahezu unmöglich. Aber die Grundregeln lassen sich beherzigen. Und wer es sich zutraut, kann eine vergleichbare Anlagestrategie mit börsengehandelten Fonds (ETF) versuchen.
Privatanleger können auch schon mit kleineren Beträgen auf die Entwicklung am Holzmarkt setzen, indem sie zum Beispiel mit dem Guggenheim Timber ETF auf den Beacon Global Timber Index setzen. Für Private Equity gibt es mit PowerShares Global Listed Private Equity Portfolio PSP ebenfalls ein Anlagevehikel, dass sich an einem Index für die Beteiligungsbranche orientiert. Nach dem gleichen Prinzip können sich geneigte Anleger auch einen ETF auf einen Hedgefonds-Index ins Depot legen. Ein Beispiel ist etwa der Credit Suisse Long/Short Liquid Index ETN CSLS.
Zusammen mit Geldanlagen in Aktien, Anleihen, etwas Gold und Cash können Privatanleger so ein Depot aufbauen, dass seine Vorteile vor allem langfristig ausspielen sollte. Die Stiftungen der US-Eliteuniversitäten haben das trotz dreier Verlustjahre in den vergangenen zehn Jahren hinbekommen – und im Durchschnitt jedes Jahr ein Plus von 7,1 Prozent gemacht.