Doch auch ohne staatlichen Bonus stellt sich die Frage, welches VL-Sparprodukt sich am meisten lohnt – und vor allem, um bei der Aussage Asmussens zu bleiben, ob sich das Sparen überhaupt noch lohnt.
Wie profitabel das Sparen mit dem Chef-Bonus am Ende ist, hängt unter anderem von den fälligen Gebühren ab. „Bei Bausparverträgen müssen Anleger mit einer Abschlussgebühr rechnen, oft liegt die bei einem Prozent der Bausparsumme“, sagt Oelmann. Deshalb seien die in der Regel nur für Sparer interessant, die wirklich am Kauf eines Hauses oder einer Wohnung interessiert seien. Wer den Bausparvertrag nur als Geldanlage sieht, der sollte lieber auf andere Alternativen ausweichen.
So funktioniert Bausparen
Bausparer sammeln zunächst ihr Guthaben an. Bei Verträgen, die für eine spätere Finanzierung gedacht sind, ist die Verzinsung nicht so wichtig und auch häufig schlechter als bei den besten Banksparplänen. Die Sparphase läuft mindestens so lange, bis der Kunde das Mindestguthaben erreicht hat.
Wenn der Bausparer das vereinbarte Mindestguthaben angespart, die abhängige Bewertungszahl erreicht und die Mindestwartezeiten eingehalten hat, ist der Vertrag zuteilungsreif. Dann kann der Kunde die Bausparsumme (Sparguthaben plus Bauspardarlehen) für die Finanzierung nutzen.
Der Kunde zahlt für den Kredit einen bei Vertragsschluss bereits vereinbarten Zinssatz. Die monatliche Rückzahlung des Darlehens wird auch Tilgungsrate genannt und fast immer in Promille der Bausparsumme aus gewiesen. Es ist schon bei Vertragsabschluss daher auf eine angemessene Ratenhöhe zu achten.
Die sicherste Variante ist normalerweise der Banksparplan. Zwar sind die Zinsen überschaubar, das Risiko dafür aber auch. Die ING-Diba beispielsweise bietet VL-Sparen mit einem festen Zins von zwei Prozent. Wer die maximale Summe von 40 Euro monatlich anspart, kommt so bei insgesamt eingezahlten 2880 Euro am Ende auf knapp 3100 Euro – Kleinvieh macht eben auch Mist und ist besser als nix. Allerdings werden die Banksparpläne von den Banken selten angeboten, da dort weniger Provisionen zu holen sind. Gezieltes Nachfragen lohnt sich also.
Mehr zu holen
Deutlich mehr ist bei VL-Anlegen mit Fonds zu holen. Ist die Entwicklung am Aktienmarkt gut, stimmt am Ende auch die Rendite für den mit VL angesparten Betrag. Dafür müssen Anleger mit dem größeren Risiko im Vergleich zum Bank- oder Bausparen leben. Allerdings ist die Laufzeit des VL-Vertrags mit sieben Jahren noch im Rahmen.
Insbesondere Geringverdiener sollten allerdings ein Auge auf die Kosten haben. Denn nicht nur die laufenden Verwaltungskosten schlagen mit jährlich etwa 1,6 Prozent zu buche, normalerweise ist beim Kauf des Fonds ein Ausgabeaufschlag fällig. Der kann schnell bei rund fünf Prozent liegen. Sparfüchse sollten also darauf achten, Fonds auszuwählen, bei denen kein Ausgabeaufschlag fällig wird. Einige Fondsgesellschaften kennzeichnen diese separat, bei der DWS beispielsweise entfällt der Aufschlag bei allen Fonds Typ O. Auch andere große Anbieter wie die Deka bieten vereinzelt Fonds ohne Ausgabeaufschlag an. Außerdem gibt es unabhängige Fondsvermittler, bei denen Fonds ohne Ausgabeaufschlag zu haben sind. Sie bekommen ihre Provision nicht vom Kunden, sondern direkt von den Fondsgesellschaften.