Mittlerweile können VL auch in Riester-Verträge eingezahlt werden. In einigen Branchen, wie der Metall- und Elektroindustrie, sind sogar ausschließlich diese Altersvorsorge-Vermögenswirksame Leistungen (AVWL) zulässig. Diese Variante ist insbesondere dann interessant, wenn bereits ein Riester-Vertrag besteht. Die VL des Arbeitgebers fließen dort einfach mit hinein, es ist kein weiterer Vertrag oder ein zusätzliches Depot nötig.
Nicht nur für Groß-Sparer
Auch Riester ist nicht nur was für Groß-Sparer. Seit einigen Monaten gibt es sogar einen Tarif mit gesonderten Konditionen für Hartz IV-Empfänger. Der soll es auch Geringverdienern ermöglichen, Geld fürs Alter anzulegen und von den staatlichen Fördermöglichkeiten zu profitieren. Wer ein Jahresnettoeinkommen von unter 11.000 Euro hat oder Arbeitslosengeld II bezieht, der bekommt den DWS TopRente zu Sonderkonditionen ohne Verwaltungs- und Vertriebskosten. Schon für einen geringen Eigenanteil fließt so die staatliche Grundförderung in Höhe von 154 Euro pro Jahr auf das Riester-Konto.
Kritiker stören sich allerdings daran, dass das Nettoeinkommen als Kriterium herangezogen wird. So könnten sich auch Besserverdiener versuchen arm zu rechnen, um an die günstigen Konditionen zu kommen. Außerdem werden die Leistungen aus der privaten Altersvorsorge mit der staatlichen Grundsicherung verrechnet. Verringern sich also die staatlichen Ansprüche des Anlegers durch die private Vorsorge, war diese im Zweifel umsonst. Gerade ältere Geringverdiener oder Hartz IV-Empfänger sollten daher genau rechnen, bevor sie einen entsprechenden Riester-Vertrag abschließen.
Um einige Produkte sollten gerade Geringverdiener allerdings lieber einen Bogen machen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Gebühren die Bank oder die Versicherung für das Verwalten und Anlegern der Spargroschen kassiert, desto eher muss der Anleger hinterfragen, ob das Sparen auf diese Weise wirklich rentabel ist. Denn aufgrund der hohen Provisionen, die der Anleger bei Abschluss bezahlt, zahlen Verbraucher zum Beispiel bei kapitalbildende Lebensversicherungen in den ersten zehn Jahren die kompletten Kosten. Erst danach wird der Vertrag lukrativ. „So lange halten viele gar nicht durch“, weiß Verbraucherschützerin Oelmann.
Das gelte insbesondere, wenn der Haushaltsplan eng gestrickt ist. Und der Rückkaufwert, den Anleger erhalten, wenn sie ihre Lebensversicherung vorzeitig kündigen, ist in der Regel sehr niedrig. Verluste sind also programmiert, Sparen lohnt sich dann nicht mehr.