So werden mit zunehmendem Alter die Schwächen der eingangs erwähnten Faustformel deutlich: Bei 100 minus Lebensalter ergäbe die Rechnung eine Aktienquote von 40 Prozent. Für einen 60-Jährigen, der möglichweise in wenigen Jahren in Rente gehen will und dann sein Erspartes für die eine oder andere Anschaffung nutzen will, wäre eine Aktienquote in dieser Höhe wenig sinnvoll. Er würde berücksichtigen müssen, dass die Aktienmärkte in dieser kurzen Zeitspanne auch korrigieren und sich bis zum Zeitpunkt, zu dem er auf sein Kapital zugreifen möchte, nicht mehr erholen könnten. Ihm ist daher zu einer wesentlich niedrigeren Aktienquote zu raten. Wer etwa innerhalb von zwei Jahren an sein Geld möchte, sollte höchstens einen Aktienanteil von 20 Prozent wählen und auch dabei auf eher konservative Aktien setzen, vorzugsweise mit einer stabilen Dividendenausschüttung. Das würde das Risiko zusätzlich minimieren. Mit den 20.000 Euro, die diesem Anleger nach der obigen Rechnung (20 Prozent von 100.000 Euro) zur Verfügung stehen, hat er die Wahl die Aktienauswahl selbst zu übernehmen – die Ordergebühren würden weniger ins Gewicht fallen als bei den anderen beiden Anlegertypen – oder dies einem Fonds zu überlassen, beispielsweise einem Fonds, der sich auf Dividendenpapiere spezialisiert hat. Auch hier wäre es nicht falsch, das Kapital über mehrere Fonds zu streuen.
Den restlichen Portfolioanteil sollte der 60-Jährige ähnlich wie der 40-Jährige aufbauen: Dieser Anteil sollte sich aus Festgeld, vorausgesetzt die Konditionen stimmen, sowie aus Rohstoffen zusammensetzen. Bei Letzteren empfiehlt sich physisches Gold eher als Silber; angesichts des höheren Alters des Anlegers sollte dem Risiko von Silber nicht so viel Raum gegeben werden wie noch im Depot des 40-Jährigen.
Wie gesagt: Diese Erkenntnisse sind allesamt nicht neu - es kann aber keinem Anleger schaden sie sich vor der Geldanlage noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.