Streuung ist wichtig
Das Risiko zu streuen ist eine der wichtigsten Regeln für den Werterhalt einer Anlage. Der Hintergrund ist denkbar einfach: Wer sein Geld beispielsweise in nur ein Unternehmen steckt, etwa in Form von dessen Aktien, läuft Gefahr, dass sein ganzer Einsatz von der Entwicklung dieses einen Unternehmens abhängt. Geht die Firma pleite – in Zeiten von Finanz- und Schuldenkrise bekanntermaßen nichts Unmögliches -, ist das komplette Geld futsch. Die Gebrüder Lehman lassen grüßen.
Besser ist es daher sein Kapital auf mehrere Unternehmen zu verteilen, im Optimalfall auch auf andere Anlageformen wie etwa Gold oder Anleihen auszuweiten. Bei Letzteren vorausgesetzt, sie bringen zumindest eine Minimalrendite.
Wenn Gebühren Gewinne auffressen
Gerade in der Streuung liegt aber das Problem des Studenten. Die hohe Anzahl unterschiedlicher Anlageformen im Depot bringt vor allem eines mit sich: hohe Gebühren. Schließlich kostet in der Regel jeder Kauf ebenso wie jeder Verkauf an der Börse Geld. Je höher die Anzahl der Transaktionen, desto höher auch die Kosten. Bei einem großen Depot machen diese nur eine Belastung im Promillebereich aus. In einem 1.000-Euro-Depot entsprechen Ordergebühren von 10 Euro aber bereits einem Prozent – der Anleger muss dann schon eine Wertentwicklung von einem Prozent erzielen, um unter dem Strich keinen Verlust zu machen. In Zeiten niedriger Zinsen muss man dieses eine Prozent erst einmal erwirtschaften.
Die wichtigsten Fondstypen im Überblick
Wie der Name schon sagt, legen diese Investmentfonds in Aktien an. Aufgrund der breiten Anlagestreuung ist ein Investment in Aktienfonds weniger risikoreich als eine Direktanlage in Einzeltitel. Aktienfonds haben spezielle Anlageschwerpunkte – etwa bestimmte Branchen, Länder, Regionen oder Anlagestile.
Dieser Investmentfonds – auch Exchange Traded Funds (kurz ETF) genannt – bildet einen Index wie beispielsweise den Dax eins zu eins nach. Die Zusammensetzung dieses Fonds verändert sich nur, wenn sich die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index verändert. Deshalb spricht man von einem passiven Investment. ETFs können fortlaufend über die Börse gehandelt werden. Ihre Verwaltungsgebühren sind sehr gering, Ausgabeaufschläge wie bei „aktiv“ gemanagten Fonds entfallen.
Für die kurzfristige Anlage eignen sich vor allem Geldmarktfonds. Sie investieren in Geldmarktinstrumente wie beispielsweise Festgeld und kurz laufende, festverzinsliche Wertpapiere. Die Kursschwankungen dieser Fonds sind gering, die Renditeaussichten allerdings auch.
Offene Immobilienfonds legen das Geld der Anleger in Grundstücken, Erbbaurechten und Beteiligungen an Büro- und Geschäftsimmobilien an. Anleger profitieren von den Miet- und Zinseinnahmen sowie den Wertsteigerungen der Immobilien. Die Anzahl der ausgegebenen Anteile ist anders als bei geschlossenen Immobilienfonds nicht begrenzt.
Sogenannte Lebenszyklusfonds sind im Grunde Mischfonds mit einem bestimmten Anlageziel beziehungsweise -horizont. Die Lebenszyklusfonds haben eine feste Laufzeit, gegen Ende dieses Zeitraums – das können 20, 25 oder 30 Jahre sein – schichtet das Fondsmanagement schrittweise von Aktien in Anleihen um, um das Kapital und die angefallenen Kursgewinne zu sichern.
Diese Fonds legen in Aktien und Anleihen an. Der Fondsmanager kann so in stagnierenden oder fallenden Märkten verzinsliche Wertpapiere übergewichten, bei steigenden Aktienkursen den Anlageschwerpunkt aber wieder verlagern. Das Ziel: einen höheren Ertrag als reine Rentenfonds zu erzielen und beim Risiko niedriger als bei einem Aktienfonds zu liegen. Der typische Aktienanteil liegt zwischen 30 und 70 Prozent – je nach Geschmack der Anleger.
Rentenfonds investieren ausschließlich oder überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe, Kommunalobligationen oder Länder- beziehungsweise Unternehmensanleihen. Da regelmäßig Erträge in Form von Zinszahlungen anfallen, bieten Rentenfonds in der Regel stetige Erträge.
Vor diesem Hintergrund bieten sich dem Studenten nur wenige Möglichkeiten. Eine ist die Investition in einen Aktienfonds. Damit streut er das Risiko eines Verlustes über nur ein Vehikel auf gleich mehrere Titel. Um den Gebühren eines aktiv gemanagten Fonds aus dem Weg zu gehen – die würden ebenso wie die Gebühren beim Kauf von Einzelaktien die Wertentwicklung schnell signifikant schmälern –, sollte er auf einen Indexfonds, einen sogenannten ETF zurückgreifen. Ein solches Produkt, das einen Index nachbildet, beispielsweise den deutschen Aktienindex Dax, ist vergleichsweise günstig, sein Kauf daher auch für den Studenten zu stemmen.