Einen Tag nach dem erstmaligen Rutsch der zehnjährigen Bundesanleihe unter die Null-Prozent-Renditemarke hat die Finanzagentur neue Papiere bei Anlegern platziert. Die Aufstockung einer zehnjährigen Anleihe spülte rund 3,26 Milliarden Euro in die Staatskasse, teilte die mit dem Schuldenmanagement des Bundes beauftragte Agentur am Mittwoch mit. Die Anleger begnügten sich mit einer Mini-Rendite von plus 0,01 Prozent - ein Rekordtief für Auktionen. Die Nachfrage war vergleichsweise schwach: Sie übertraf das angebotene Volumen nur um das 1,1-Fache.
Am Dienstag mussten Investoren erstmals Geld dafür bezahlen, um am Markt eine zehnjährige Staatsanleihe zu erwerben und in ihre Depots zu legen. Angetrieben wurde die Entwicklung von der Europäischen Zentralbank (EZB), die seit einiger Zeit in großem Stil Staatsanleihen am Markt aufkauft. Zudem flüchten Anleger aus Furcht vor einem EU-Austritt Großbritanniens in "sichere Häfen". Bundesanleihen sind deshalb heiß begehrt, sie gelten bei Experten als ein nahezu risikoloses Investment.