Der Skandal um die Immobiliengruppe S&K schlägt hohe Wellen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, hängt auch der TÜV Süd in der Affäre mit drin. Demnach soll der TÜV Süd das Referenzbuch der S&K-Gruppe überprüft und sein TÜV-Siegel dafür vergeben haben. Mit diesem Siegel, das als vertrauenswürdig gilt, wurden dann Anleger und Vermittler umworben. Doch die Verbraucher vergaben ihr Vertrauen anscheinend zu Unrecht. Der TÜV Süd wollte sich dem Bericht nach bislang nicht äußern.
Am vergangenen Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft Frankfurt in einer großangelegten Razzia wegen Anlagebetrugs Millionenwerte sichergestellt. Sechs mutmaßliche Haupttäter, die rund um die S&K-Gruppe ein Schneeballsystem aufgebaut haben und Tausende Anleger mit betrügerischen Investmentanteilen geprellt haben sollen, befinden sich zur Zeit in Untersuchungshaft. Insgesamt gibt es rund 50 Beschuldigte. Mit einer schnellen Anklage sei jedoch nicht zu rechnen. Das Verfahren sei selbst für Frankfurter Verhältnisse sehr umfangreich und nicht in wenigen Monaten abzuschließen, sagte am Freitag ein Sprecher der federführenden Staatsanwaltschaft. Die Durchsuchungen in 130 Objekten seien rechtlich noch nicht abgeschlossen, auch die Sicherung der Vermögenswerte sei noch im vollen Gang.
Bei den Durchsuchungen der Privatwohnungen der Beschuldigten am vergangenen Dienstag waren laut Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu Sachwerte wie Sportwagen und Schmuck sowie Bargeld im Wert von insgesamt 2,5 Millionen Euro gesichert worden. Zudem habe man Konten eingefroren und auf Grundstücke zugegriffen. Insgesamt wolle man 105 Millionen Euro sichern, um den entstandenen Schaden für Anleger auszugleichen.