Banken Die ältesten Geldhäuser der Welt

Das Geschäft des Geldleihens ist fast so alt wie die Menschheit selbst. Trotzdem sind die ältesten Banken der Welt kaum älter als ein halbes Jahrtausend. Was dennoch verwunderlich ist, wenn man die jüngste Finanzkrise im Blick hat. Die ältesten Geldinstitute im Überblick.

10. Bank of New York Mellon, 1784 gegründetNachdem Alexander Hamilton an der Verfassung die Vereinigten Staaten mitschrieb, gründete er die Bank of New York. Es war das erste Unternehmen, das im New York Stock Exchange gelistet wurde. Der Börsenindex wurde 1792 ins Leben gerufen. 2007 wurde das Traditionsinstitut schließlich von der Mellon Financial Corporation übernommen - es entstand die heutige Bank of New York Mellon. Quelle: AP
9. Halifax Bank of Scottland, 1695 gegründetDen Schotten wird bekannterweise ein gutes Händchen für Geld zugeschrieben. Die Bank of Scottland dürfte ihren Beitrag dazu geleistet haben. Während die Bank of England vor allem dem Staat finanziell unter die Arme greifen sollte, war die Bank of Scottland überwiegend für Betriebe und Geschäft da. Es ist die älteste existierende Bank im Vereinigten Königreich. Aus der Fusion mit der Halifax Bank ging 2001 die Halifax Bank of Scottland hervor. Quelle: dpa-tmn
8. Bank of England, 1694 gegründetAuch ein Schotte soll die Idee zur Gründung der englischen Zentralbank gehabt haben. Die Bank verhalf dem Vereinigten Königreich zum Aufstieg der führenden Seemächte im 18. und 19. Jahrhundert. Es ist nach der schwedischen Riksbank die zweitälteste Zentralbank der Welt. Quelle: dapd
7. Coutts & Co, 1692 gegründetDer Gründer und Schmied John Campbell of Lundie versorgte seine schottischen Landsleute in London mit Silbertellern und Juwellen. Nebenbei kümmerte er sich auch um das Finanzgeschäft seiner Kunden. Seitdem ist das Kerngeschäft die private Vermögensberatung. Im Jahr 2000 ging die Bank in den Besitz der Royal Bank of Scottland über und gehört zum Bereich Privatgeschäft der RBS Group. Quelle: dpa
6. Barclays Bank, 1690 gegründetDie heute drittgrößte Bank Großbritanniens wurde von Quäkern gegründet. 1967 stellte sie den ersten Geldautomat der Welt auf. Quelle: dpa
5. C. Hoare & Co., 1672 gegründetEs ist die letzte Privatbank aus der Riege der Institute, die im 17. und 18. Jahrhundert gegründet wurden. Das Geldhaus wird heute noch von einem der Nachfahren von Sir Richard Hoare geführt. Seit 1690 befinden sich die Räumlichkeiten der Bank in der Fleet Street und damit im Herzen der City of London - british tradition at its best. Quelle: Screenshot
4. Sveriges Riksbank, 1668 gegründetDas Gebäude sieht modern aus, doch der Schein trügt. Die schwedische Zentralbank ist die älteste Zentralbank der Welt. Erst 1904 erhielt sie das Monopol fürs Gelddrucken, seit 1999 ist sie im Bereich der Geldpolitik völlig unabhängig. Quelle: Presse
2./3. Fürst Fugger Privatbank, 1486 gegründet Es ist nicht ganz klar, wer in Deutschland älter ist: die Fürst Fugger Privatbank oder die Berenberg Bank, die stets diesen Titel für sich reklamiert. Fakt ist: 1954 nahm die Fürst Fugger Bank das heutige Geschäft auf, nachdem es seit den Tagen des Dreißigjährigen Kriegs geruht hatte. "Tradition ja, Bankhaus am Markt nein", fasst ein Sprecher die Geschichte des Geldhauses zusammen. Lassen wir es gelten. Im Bild: das Fugger-Schloss in Babbenhausen, Unterallgäu. Quelle: dpa
2./3. Berenberg Bank, 1590 gegründetDie protestantischen Brüder Berenberg, aus Holland fliehend, riefen das Hamburger Handelshaus ins Leben. Seitdem ist die Geschichte des Instituts eng mit der Hansestadt verknüpft. Seit 2010 liegen Mehrheitsanteile wieder in Händen der Eigentümerfamilie. Das Kerngeschäft ist nach wie vor das Privatkundengeschäft. "Unter 500.000 Euro macht eine Vermögensverwaltung bei uns kein Sinn", lässt ein Sprecher der Bank wissen. Eine weitere Aktivität der Bank: das Organisieren des Berenberg High Goal Poloturnier in Düsseldorf Angermund. Quelle: dpa
1. Banca Monte dei Paschi di Siena, gegründet 1472Einst gegründet, um arme Bauern mit billigen Krediten zu versorgen, hat sich die Monte dei Paschi in unseren Tagen zu Italiens drittgrößten Geldkonzern entwickelt. Sie gehört auch zu den fünf systemrelevanten Banken. Daheim in Siena erwies sich das Institut stets als großzügiger Förderer und Stifter. Doch mittlerweile benötigt die Traditionsbank selbst finanzielle Hilfe. Vor der Finanzkrise steigt sie bei der norditalienischen Banca Antonveneta ein - und übernimmt sich dabei. Prompt fragt sie in Rom nach Staatshilfen, als erste italienische Bank überhaupt. 2011 erhöht die Monte dei Paschi di Siena ihr Kapital, mit 536 Millionen Dollar deckt sich das Haus ein. Doch es reicht nicht. Die Schulden lagen im ersten Halbjahr 2012 bei 1,6 Milliarden Euro. Das Institut wurde auch deshalb stark von der Krise getroffen, weil es auf einem Berg italienischer Staatsanleihen sitzt, die deutlich an Wert verloren haben. Im ersten Halbjahr war die Bank war mit 1,6 Milliarden Euro in die roten Zahlen gerutscht. Nun hat die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit der Bank auf Ramschniveau herabgestuft. Sie senkte im Oktober 2012 die Bonitätsnote um zwei Stufen von Baa3 auf Ba2. Die Agentur begründete damit, dass Monte Paschi womöglich weitere Staatshilfe benötigen werde. Dabei hatte sich die Bank erst im Juni 2012 beim Staat 1,5 Milliarden Euro besorgt. Der Ausblick bleibt weiter auf negativ. Dem einzigen italienischen Institut, das beim europäischen Bankenstresstest durchfiel, drohen also weitere Herabstufungen. Quelle: Reuters
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