Bitcoin Cyber-Währung drängt in den Börsenhandel

Durchbruch für die Digital-Währung: Ein Bitcoin ist teurer als eine Feinunze Gold. Nächster Meilenstein: Die Zulassung der ersten börsengehandelten Fonds (ETF) auf Bitcoin-Basis. Die US-Börsenaufsicht will im März entscheiden.

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Ein Geschäft in Toronto akzeptiert Bitcoin-Zahlung. Quelle: REUTERS

Lange wussten nur Computerfreaks mit Bitcoin etwas anzufangen. Fast ein Jahrzehnt nach ihrer Gründung wird die Digital-Währung aber auch für Otto Normalanleger langsam salonfähig. In den USA steht der erste börsennotierte Fonds (ETF) für Bitcoin in den Startlöchern. Nach Einschätzung von Fachleuten wäre das der Durchbruch für die Währung, die in der Vergangenheit meist im Zusammenhang mit Geldwäsche oder illegalem Waffenhandel für Schlagzeilen sorgte. "Bitcoin legt das Schmuddel-Image langsam ab", sagt Professor Philipp Sandner von der Frankfurt School of Finance & Management. "Die Genehmigung des ETF hätte eine Signalwirkung und das Vertrauen in die Krypto-Währung würde stark zunehmen."

Bitcoin ist eine digitale Währung, die über hochkomplexe mathematische Algorithmen per Computer generiert wird und an speziellen Online-Börsen in reales Geld umgetauscht werden kann. Für die seit 2009 existierenden Bitcoin stehen im Gegensatz zu klassischen Währungen wie Dollar oder Euro keine Regierungen und Zentralbanken ein, ihr Kurs wird allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Alle zehn Minuten werden durch Computer 12,5 Bitcoins dem System zugeführt. Durch den jüngsten Kursanstieg sind inzwischen Bitcoin im Wert von knapp 20 Milliarden Dollar im Umlauf.

Fachleute trauen virtuellen Bezahlsystemen wie Bitcoin großes Zukunftspotenzial im Zahlungsverkehr zu. Da Bitcoin schnell und anonym rund um die Welt transferiert werden kann, ist sie unter anderem für jene interessant, die sich den Kapitalkontrollen in ihrem Land entziehen wollen. Allerdings ist die Währung sehr schwankungsanfällig. Kursgewinne oder -verluste von 40 Prozent pro Tag waren vor ein paar Jahren keine Seltenheit. Mittlerweile sind solch große Bewegungen seltener geworden.

Bislang sind Bitcoin vor allem in China populär, doch immer mehr Firmen und Organisationen in Europa und den USA öffnen sich dem Trend: So lässt Greenpeace etwa Spenden in der Cyber-Währung zu, beim Computerriesen Dell können Kunden damit einkaufen und Einwohner der Schweizer Stadt Zug haben die Möglichkeit, auf dem Rathaus via Smartphone mit Bitcoin zu bezahlen. Großbanken wie die Schweizer UBS und die Deutsche Bank arbeiten an der Entwicklung eigener Cyber-Währungen.

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