Vor allem sind sie kein Masseninvestment wie Edelmetalle. Engpässe wie bei Gold sind deshalb eher unwahrscheinlich. Hinzu kommt: Sie sind das härteste, widerstandsfähigste Material. Deshalb haben sie einen deutlich höheren Schmelzpunkt als Edelmetalle. Die Folge: Sie sind auch für die Industrie von großem Nutzen. Forschung und Medizin setzen ebenfalls Diamanten ein.
Netter Nebeneffekt: Die Klunker sind ein mobiler Vermögenswert. Millionen-Werte lassen sich gewissermaßen in der Hosentasche transportieren. Außerdem ist ihr Wert beständig, für hochwertige Steine gibt es immer Käufer. Auch weil sich auf dem Diamantenmarkt nur wenige Akteure tummeln, das hält die Preise hoch.
Für Anleger sind Diamanten also eine stabile Alternative zum derzeit eher volatilen Gold. Allerdings eignen sich nur wenige Steine als Geldanlageobjekt - zumal sie nicht für Anleger mit kurzem Horizont taugen.
Dieter Hahn rät, zwischen Kauf und Verkauf mindestens fünf Jahre abzuwarten. Wer einen Diamanten kauft, zahlt Mehrwertsteuer. "Deshalb lohnt sich der Verkauf erst nach einer gewissen Zeit", sagt Hahn. Allerdings müssen sich potentielle Investoren gut auskennen. "Ohne einen seriösen Partner ist ein Kauf nicht empfehlenswert", heißt es beim Bundesverband der Edelstein- und Diamanten-Industrie. Für Laien ist der Diamantenkauf nicht einfach. Vor allem, weil jeder Stein einen anderen Wert hat.
Doch Diamanten sind nicht nur etwas für Anleger mit dickem Bankkonto. Manche Steine gibt es schon für ein paar hundert Euro. Faustregel: Je reiner, desto teurer.
Ein Karat eines verunreinigten Diamanten mit bräunlich gelber Färbung kostet rund einen Euro. Ein einkarätiger, transparenter und lupenreiner Diamant kann dagegen schon einen Wert um die 10.000 Euro erreichen. "Am besten verkaufen sich klassische, runde Steine", sagt Hahn, "in den Farben feines Weiß und besser. Außerdem muss der Stein lupenrein sein und ein entsprechendes Zertifikat haben."
Das gibt es unter anderem beim Deutschen Diamanteninstitut. Die Experten legen auch den Wert eines Diamanten fest.
Das ist gar nicht so leicht, denn jeder Stein ist ein Unikat. Deshalb werden sie auch nicht an der Börse gehandelt.
Wer Diamanten kaufen möchte, muss sich also direkt an einen Händler wenden. Von Online-Händlern rät Hahn aber ab: "Hier sind keine persönlichen Kontakte möglich. Und sie kaufen die Steine anders als Juweliere und Edelsteinhändler auch nicht mehr zurück."
Wer auf den Börsenhandel nicht verzichten will, kann in Diamanten-Fonds investieren oder Minenaktien kaufen - etwa die börsennotierte kanadische Mine Aber Diamond (ISIN: CA0028931057), die rund zwei Drittel ihres Umsatzes mit Industriediamanten macht. Den Rest steuert die Schmucktochter Harry Winston bei. Auch Anglo American (ISIN: GB00B1XZS820) ist für Anleger interessant. Der Bergbau- und Rohstoffkonzern besitzt seit zwei Jahren 85 Prozent am Diamantenhändler De Beers.