Deutschland-Atlas Anlageverhalten Wo Deutschlands Aktionäre wohnen

Wer viel Kapital hat, kann auch mehr in Aktien anlegen. Diese Regel scheint sich in einer neuen Studie zu bestätigen. So leben gerade im Umland des gut betuchten München viele Aktionäre. Doch es gibt auch Ausnahmen.

Deutschland-Atlas AnlageverhaltenZwischen Wohlstand und Aktienbesitz gibt es einen direkten Zusammenhang, das zeigt der Deutschland-Atlas Anlageverhalten der Comdirect-Bank. Diese Korrelation zwischen Aktienquote und Wohlstand manifestiert sich auch auf regionaler Ebene: In Kreisen, in denen viele Besserverdienende wohnen, wird überdurchschnittlich häufig in Aktien investiert. Dabei stechen zwei Bundesländer besonders hervor.Die Studie „Deutschland-Atlas Anlageverhalten“ der Comdirect Bank basiert auf aktuellen mikrodemografischen Daten von GfK und Acxiom zu Bevölkerungsstruktur, Einkommen und Aktienbesitz in Deutschland. Die Daten wurden auf Kreis- und Stadtebene konsolidiert und zu ausgewählten Fragestellungen in Bezug zueinander gesetzt. Quelle: AP
Platz 10: Baden-BadenAuf Platz zehn kommt die Baden-Württembergische Stadt Baden-Baden - hier ein Blick auf den Leopoldplatz. Eine Erklärung für die Korrelation liefert Daniel Schneider, Leiter Investing bei Comdirect: „Dass vor allem in einkommensstarken Regionen die Anlagemöglichkeiten am Aktienmarkt gut genutzt werden, erscheint im ersten Moment logisch. Umgekehrt gibt es kaum Regionen, die bei durchschnittlichen Einkommen eine hohe Aktionärsquote verzeichnen. Tatsächlich aber sollten Aktien keine Anlageform nur für Besserverdienende sein.“ Quelle: dpa
Platz 9: Ebersberg (Bayern)Der Landkreis Ebersberg liegt im Speckgürtel von München, was seine hohe Platzierung erklärt. „In Nachbarkreisen des aktienaffinen München zeigen auch Normalverdiener eine hohe Aktienaffinität. Die Metropolen mit überdurchschnittlich vielen Aktionären strahlen auf ihre Nachbarregionen ab“, erklärt der Comdirekt-Experte. Quelle: dpa
Platz 8: Regensburg (Bayern)Regensburg landet auf Platz acht. Doch die Korrelation zwischen hohem Einkommen und entsprechender Aktionärsquote gilt nicht zwangsläufig, so gibt es etwa in Bayern zwei Ausnahmen: Kaufbeuren mit unterdurchschnittlichen 25,5 Prozent Besserverdienenden und 10 Prozent Aktionärsquote, sowie Kempten im Allgäu mit 26,2 Prozent Einkommensstarken und 11,4 Prozent Aktienbesitz. Quelle: dpa
Platz 7: Erlangen (Bayern)Erlangen landet auf Rang sieben. Eine Ausnahme für die Korrelation zwischen vielen Besserverdienern und hoher Aktienquote ist jedoch Leverkusen: Mit 29,9 Prozent Besserverdienern liegt die kreisfreie Stadt zwar leicht über dem Einkommensdurchschnitt. Die Aktionärsquote ist mit 11,5 Prozent jedoch deutlich höher. „Auch hier liegt mit Köln eine Aktienhochburg in unmittelbarer Nähe: Bei einem Drittel Besserverdienern beträgt die Aktionärsquote hier starke 12,6 Prozent“, so Experte Schneider. Quelle: dpa
Platz 6: FürstenfeldbruckBei Fürstenfeldbruck kommt wieder die Nähe zu München ins Spiel. So landet die 35.000-Einwohnerstadt auf Platz sechs des Rankings. Auf den letzten Plätzen der 402 deutschen Kreise nach Einkommen und Aktionärsquote rangieren 33 ostdeutsche Regionen. Hier liegt der Anteil Besserverdienender unter 20 Prozent, zugleich liegt die Zahl der Aktionäre bei unter sechs Prozent. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt sind es 28,2 Prozent Besserverdiener, die Aktionärsquote beträgt neun Prozent. Quelle: Screenshot
Platz 5: Main-Taunus-Kreis (Hessen)Der Main-Taunus-Kreis im Regierungsbezirk Darmstadt landet auf Platz fünf. Auch hier besteht eine hohe Korrelation zwischen einem hohen Anteil an Besserverdienern und dem in Aktien angelegten Vermögen. Quelle: imago images
Platz 4: Kreis München (Bayern)Das direkte Umland von München landet auf Platz vier des Rankings. Die Nähe zur Landeshauptstadt spielt hier eine große Rolle. Doch auch in die andere Richtung gibt es vereinzelt Auffälligkeiten: Kreise, in denen viele Besserverdienende wohnen, die Anzahl der Aktionäre jedoch weit unter dem Bundesdurchschnitt liegen. So wohnen im rheinland-pfälzischen Eifelkreis Bitburg-Prüm zwar 31 Prozent Besserverdiener, jedoch sind hier nur sechs Prozent Aktionäre. Auch in Germersheim, wo 36 Prozent hohe Einkommen haben, liegt der Aktienbesitz mit 8,9 Prozent knapp unter dem Durchschnitt. Quelle: dpa
Platz 3: Starnberg (Bayern)Auch Starnberg unweit von München hat sowohl viele Besserverdiener als auch Aktionäre unter den Einwohnern. So ist die gesamte Region rund um München im Top-10-Ranking gut vertreten. Quelle: dpa
Platz 2: HochtaunuskreisSeine vielen Besserverdiener und Aktionäre verdankt der Hochtaunuskreis in Hessen wohl seiner Nähe zur Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. So durchbricht der Kreis die Dominanz des Münchener Umlands im Ranking. Quelle: dpa
Platz 1: MünchenDie bayrische Landeshauptstadt München landet auf dem ersten Platz. Hier verfügen 40 Prozent der Einwohner über ein Haushaltsnettoeinkommen von monatlich mehr als 3.600 Euro netto; die Aktienquote liegt mit 17,8 Prozent fast neun Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Quelle: AP
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