Digitalwährung Rätsel um den Bitcoin-Erfinder vermutlich gelüftet

Ist der Bitcoin-Erfinder endlich enttarnt? Hinter der Person oder der Gruppe mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto soll der australische Unternehmer und Wissenschaftler Craig Steven Wright stecken.

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Zehn exotische Zahlungsmittel
BiberfellIn früheren Jahrhunderten galt Biberfell in Nordamerika als Zahlungsmittel. Es gab nicht nur Wechselkurse für Biberfelle - gegen zwei Felle gab es beispielsweise ein Pfund Tabak - sondern auch etwas später auch Bibermünzen als Zahlungsmittel. Quelle: dpa
KanugeldIm Königreich Luang Prabang in Laos zahlten die Menschen früher mit einem bronzenen Barren, der wie ein Boot geformt war. Deshalb wurde dieser dortige Vorläufer des Münzgeldes Kanu- oder Bootsgeld genannt. Quelle: AP
Bild Ersatzgeld Havelblüten
Tee Quelle: REUTERS
Eingeborener auf Papua-Neuguinea Quelle: dpa/dpaweb
Kakao Quelle: obs
Bananenblatt Quelle: dpa

Der mysteriöse Erfinder der Digitalwährung Bitcoin ist Medienberichten zufolge enttarnt. Hinter der Person oder der Gruppe mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, die 2009 Bitcoins erstmals erschuf, soll der australische Unternehmer und Wissenschaftler Craig Steven Wright stecken. Das wollen das Magazin "Wired" und die Technologie-Webseite "Gizmodo" herausgefunden haben. Beide Medien berufen sich bei ihren Nachforschungen auf E-Mails, Dokumente und alte Internet-Einträge sowie ein Gespräch Wrights mit Steuerbeamten. Die Echtheit der Mutmaßungen und Belege war zunächst nicht zu überprüfen, Wright für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Wenige Stunden nach den Berichten durchsuchte die Polizei am Mittwoch ein Haus in Sydney, in dem Wright mit seiner Familie seit einem Jahr gewohnt haben soll. Dem Vermieter zufolge wollte er im Dezember nach Großbritannien umziehen. Auch ein Büro, das zwei auf Wright angemeldeten Firmen gehört, wurde durchsucht. Dort solle er seit der vorigen Woche nicht mehr gesehen worden sein. Die Polizei erklärte, der Einsatz unter Federführung der Steuerbehörde habe nichts mit den Medienberichten über Bitcoins zu tun. Die Steuerbehörde wollte sich nicht äußern.

In Australien wird seit langem darüber debattiert, wie Bitcoins steuerlich behandelt werden. Das Finanzamt hatte vor einem Jahr entschieden, sie als Vermögenswert und nicht als Währung anzusehen. Sollte sich die Mutmaßung bewahrheiten, könnte Wright Bitcoins im Wert von mehr als 400 Millionen Dollar besitzen, die Nakamoto zugeschrieben werden.

Allerdings räumte "Wired" ein, dass noch Zweifel bestünden: Entweder habe Wright tatsächlich Bitcoins eingeführt oder er sei ein brillanter Trickser, der dies nur vortäuschen wollte, schrieb das Magazin. Schon in der Vergangenheit hatten Medien wie die "New York Times", das Magazin "Newsweek" und andere gedacht, Nakamoto gefunden zu haben, was sich aber bislang nie stichhaltig beweisen ließ. Eine Enttarnung Nakamotos könnte eine große Bedeutung für die Zukunft der Internetwährung haben, die zuletzt auch durch Betrugsfälle und Sicherheitslücken für Schlagzeilen gesorgt hatte. Bitcoins werden in einem komplexen Computerverfahren erzeugt und nicht von Notenbanken und realen Werten wie Gold abgesichert.

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