Edelmetalle im Vergleich Platin glänzt, Gold bleibt stumpf

Die Preise von Gold, Silber, Platin und Palladium entwickeln sich derzeit höchst unterschiedlich – aus gutem Grund. Worauf Anleger jetzt setzen sollten.

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So steht es um die wichtigsten Edelmetalle

Die Metalldiebe sind wieder unterwegs. Doch diesmal haben sie es nicht auf die Kupferkabel der Bahn abgesehen, sondern auf weitaus Edleres. Diesmal warnt die Polizei vor Auspuffräubern, die es entlang des Rheins auf das Platin in den Katalysatoren abgesehen haben.

Begehrte Beute

Der hohe Platinpreis und die Einführung der Umweltplaketten machen Auspuffanlagen zu einer begehrten Beute. Die Abgasanlagen verkaufen die Diebe teilweise komplett, um Fahrzeuge damit nachzurüsten. „In den meisten Fällen haben es die Diebe aber auf das Platin in den Katalysatoren abgesehen“, teilte das Polizeipräsidium in Karlsruhe am vergangenen Mittwoch mit.

Platin hat sich seit dem Tief im Dezember 2013 um rund 150 Euro je Feinunze verteuert und notiert derzeit bei 1475 Dollar. Geht es nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, müsste es sogar noch deutlich teurer werden. Denn Platin ist knapp und die Nachfrage insbesondere der Katalysatoren-Hersteller steigt zusammen mit dem Autoabsatz weltweit.

Wissenswertes zu Platin

Noch besser läuft es für den kleinen Bruder von Platin, das noch seltenere Palladium. Auch dieses Edelmetall wird hauptsächlich von Autoherstellern nachgefragt. Palladium hat in den vergangenen Monaten eine beeindruckende Preisentwicklung vollzogen: Von weniger als 700 Dollar Ende Dezember schwang sich der Unzenpreis auf mittlerweile knapp 860 Dollar auf – ein Plus von 23 Prozent in sechs Monaten.

Unterschiedliche Entwicklung

Von einer solchen Preisentwicklung können Gold- und Silberanleger hingegen nur träumen. Selbst die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Leitzinsen nochmals zu senken, sowie die Ankündigung, mit weiteren Maßnahmen weitere 400 Milliarden Euro in den Markt zu pumpen, beflügelten die Alternativwährung Gold kaum.

Zwar hatte sich Gold seit Jahresbeginn von einem Unzenpreis bei rund 1200 Dollar bis März auf 1366 Dollar hochgearbeitet, dann aber wieder nach unten korrigiert. Derzeit hält sich der Preis relativ stabil bei 1250 Dollar je Unze. Die Entscheidung der EZB sorgte lediglich für ein Plus von einem Prozent.

Für die unterschiedliche Entwicklung zwischen Platin und Palladium einerseits und Gold und Silber andererseits ist die Angebots- und Nachfrageseite verantwortlich. „Platin und Palladium sind in erster Linie Industriemetalle, während Gold und Silber eher der Vermögensabsicherung dienen“, sagt Eugen Weinberg, Chef-Rohstoffanalyst bei der Commerzbank.

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