Edelmetalle Warum der Silberpreis steigen muss

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Warum die Pessimisten überwiegen

Mittlerweile gibt es unter den nordamerikanischen Silberberatern so wenige Optimisten wie kaum zuvor. Der 20-Wochen-Durchschnitt der Optimistenzahlen fiel erstmals seit 2005 unter die Marke von 40 Prozent. Ein gutes Zeichen. (Zum Vergrößern bitte auf Grafik klicken.) Quelle: Marketvane, Silberjunge

Trotz des unverändert viel versprechenden langfristigen Ausblicks ist es jedoch für Anleger – wie kaum in einem einem anderen Markt – wichtig, antizyklisch in Silber zu investieren. „Sei gierig, wenn andere sich fürchten, und fürchte dich, wenn andere gierig werden“. Der Leitspruch von Warren Buffett gilt für jede Anlage, aber mit Blick auf die großen Preisausschläge besonders für Silber. Kaufpanik ist ein ebenso schlechter Ratgeber wie von Verlustangst getriebene Verkäufe.

Was in iPhones und Panzern steckt
Hybridauto von Porsche Quelle: rtr
Neodym Neodym ist Ausgangsstoff für starke Permanentmagnete, die in kleinen Mikrophonen und Lautsprechern – etwa in Apples iPhone – stecken. Sie machen auch moderne Audioanlagen erst möglich. Quelle: ap
Praseodym Auch Praseodym ermöglicht die Produktion kräftiger Magneten, die für die Herstellung kompakter Elektromotoren, aber auch von Generatoren für Windkraftanlagen verwendet werden. Quelle: ap
Samarium Samarium ist ebenfalls Ausgangsstoff für Permanentmagnete, die beispielsweise in militärischen Navigationssystemen stecken, wie die US-Armee sie im Kampfpanzer Abrams einsetzt. Damit endet die Vorstellung der ersten vier Vertreter aus der Gattung der „leichten seltenen Erden“, weiter geht's mit den sogenannten „schweren seltenen Erden“. Quelle: Reuters
Terbium Als grünlicher Fluoreszenzstoff hilft Terbiumden Herstellern von Lampen ohne Glühfaden, die Lichttemperatur einzustellen. So verbrauchen Energiesparlampen bei gleicher Helligkeit weniger Strom. Quelle: ap
Gadolinium In Kernreaktoren dient Gadolinium dazu, überschüssige Neutronen zu absorbieren - entweder für eine Schnellabschaltung oder in Meilern, die nur selten neu bestückt werden, etwa für Atom-U-Boote. Quelle: ap
Yttrium In Radargeräten dienen kristallische Elemente mit Yttriumanteil dazu, die zurückkommenden elektromagnetischen Wellen besser aufzufangen. Als nächstes folgen die seltenen Metalle. Quelle: Reuters

In den vergangenen Monaten hat sich die mediale Berichterstattung zu Silber spürbar abgekühlt. Die Zweifler, Nörgler und Gegner des Silbers bekamen deutlich Oberwasser. Silber ist, anders als Gold, nicht nur ein Edel-, sondern auch ein Industriemetall, das verbraucht und nicht nur gehortet wird. In guten Wirtschaftszeiten ist diese Eigenschaft ein besonderer Pluspunkt, bei drohenden Abschwüngen aber von Nachteil. Die zuletzt rückläufigen Inflationsraten und die sich abschwächenden Wirtschaftsdaten nähren den Pessimismus.

Silberförderung Quelle: Bloomberg, WFE, BIS, The Economist, McKinsey & Co., IMF, CPM Group, Silberjunge

Mittlerweile gibt es unter den nordamerikanischen Silberberatern so wenige Optimisten wie kaum zuvor. Der 20-Wochen-Durchschnitt der Optimistenzahlen fiel erstmals seit 2005 unter die Marke von 40 Prozent. Ein gutes Zeichen. Denn wer schwarz sieht, der hat schon verkauft und taucht nicht mehr als Verkäufer am Markt auf. Auch an der US-Warenterminbörse Comex, wo der 5.000 Unzen umfassende Silber-Future gehandelt wird, sank das Interesse der spekulativen Finanzanleger deutlich. Stattdessen stieg der Marktpessimismus mit Blick auf eine Vielzahl von Indikatoren massiv an. Vieles spricht dafür, dass der Silberpreis zwischen 26 und 28 Dollar eine tragfähige Unterstützungszone ausgebildet hat.

Geldflut kann Silberpreis treiben

Der nächste große Anstieg wird spätestens dann kommen, wenn die Notenbanken zur Abwendung einer globalen Rezession die Märkte mit noch mehr Geld fluten als bisher schon. Abgesehen von China können die meist überschuldeten Industriestaaten ihre Volkswirtschaften nämlich nicht mehr mit großen Konjunkturpaketen beleben wie 2008/09. Handlungsfähig sind nur noch die Zentralbanken. Deren Bilanzsummen werden sich durch Staatsanleihenkäufe und Liquiditätsspritzen an Geschäftsbanken weiter aufblähen. Die Bank of England etwa besitzt bereits 29 Prozent aller britischen Staatsanleihen. Das entspricht aktuell einer Forderungssumme von 346 Milliarden Pfund Sterling. Die allerdings ist von recht zweifelhafter Werthaltigkeit.

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