Edelsteine Diamanten als brillante Geldanlage

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Diavik-Diamantenmine von Rio Tinto Quelle: dpa

Zunächst haben die Inder nur Steine geschliffen, deren Qualität kaum besser war als die von Industriediamanten. Zug um Zug erlernten die Newcomer die hochraffinierten Schleiftechniken ihrer etablierten Konkurrenten. Heute sind die Asiaten, die weltweit 70 Prozent aller Diamanten verarbeiten, annähernd auf dem gleichen Niveau wie die jüdischen Diamantenschleifer. Auch die Inder schließen einen Deal gern mit der traditionellen jiddischen Formel „masl un broch“, Glück und Segen, ab.

Wie im Handel sortieren sich auch bei der Gewinnung der Roh-Diamanten die Player auf dem Markt neu. Jahrzehntelang beherrschte De Beers das Geschäft. In den fünfziger Jahren hatte der britische Konzern einen Marktanteil von rund 80 Prozent; heute vermarktet er jedoch nur noch rund 40 Prozent der weltweit geförderten Diamanten. Erst vor kurzem hat die Familie Oppenheimer ihren 40-Prozent-Anteil an De Beers an den Rohstoffkonzern Anglo American verkauft. Damit endete eine Ära im Diamantengeschäft

Die Rohstoff-Giganten BHP Billiton und Rio Tinto haben ebenfalls entdeckt, dass sich mit dem Abbau von Diamanten gutes Geld verdienen lässt. Auch das russische Unternehmen Alrosa mischt nun mit. De Beers sieht sich gezwungen, seine Geschäfte neu ausrichten. 2013 will der Konzern seine Zentrale aus London nach Botsuana verlegen – in dem südafrikanischen Land hat er das Monopol auf die Förderung von Roh-Diamanten.

Diamanten der Superlative

Nachhaltige Preisentwicklung

Derzeit wird in Gaborone ein neues Diamantenzentrum aufgebaut, wo die Steine sortiert, geschliffen und vermarktet werden. Die Regierung von Botsuana, zu 15 Prozent an De Beers beteiligt, hat offenbar Druck gemacht: Aus begreiflichen Gründen möchte sie die lokale Wertschöpfung erhöhen und Arbeitsplätze schaffen.

Die Vorkommen an Diamanten sind weltweit begrenzt. Ganz ähnlich wie bei Gold können die Förderkapazitäten kaum erhöht werden. Daher dürfen Investoren, die einen sicheren Hafen für ihr Geld suchen, davon ausgehen, dass die Preise sich auch künftig nachhaltig entwickeln. Brillanten sind vielleicht nicht immer ein Zeichen unverbrüchlicher Liebe; sie können aber helfen, etwas Stabilität ins Depot zu bringen.

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