Edelsteinhandel Hochkonjunktur im New Yorker Diamantenbezirk

Bei Tiffany gibt es immer noch kein Frühstück, dennoch kommen die Kunden in Scharen. Diamanten stehen hoch im Kurs - doch das wahre Zentrum des New Yorker Diamanthandels liegt anderswo. Es hat sogar eine eigene Börse.

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Der 8-Milionen-Euro-Ring

New York Die USA sind zwar keine Exportweltmeister. Aber auch sie führen Ranglisten der Güter und Produkte, die auf Reisen gehen. Die Statistik des US Census Bureau hält sogar die Exporte der einzelnen Bundesstaaten nach. In Texas steht Öl auf Platz eins, Louisiana macht Reibach mit dem Verschiffen von Sojabohnen, und aus dem Staat New York kommen – Diamanten.

2010 spülte der Diamanthandel dem US-Bundesstaat über 9 Milliarden Dollar in die Kasse. Die Steine werden dort zwar nicht geschürft. Aber rund 90 Prozent aller Diamantimporte in die USA laufen im Hafen von New York City ein. Und hinter bestens verschlossenen Türen hocken in Manhattan Facharbeiter und schleifen, schneiden und setzen die Steine so, dass aus Rohdiamanten echte Schmuckstücke werden.

In einem einzigen Häuserblock in Manhattan spielt sich ein Riesengeschäft ab: Hier generieren Großhandel und Herstellung von Schmuck pro Jahr eine Wirtschaftskraft von mehr als 24 Milliarden Dollar. „Das entspricht ungefähr dem, was McDonald’s weltweit pro Jahr umsetzt, und es übersteigt das Bruttosozialprodukt von Bahrain“, sagt Michael Grumet, Executive Director des 47th Street Business Improvement District.

Grumet spricht stolz über den Diamond District. Dabei wirkt die 47. Straße zwischen der Fifth und Sixth Avenue von weitem wie eine triste Nebenstraße. Ein wenig verdächtig, weil sich dort private Sicherheitskräfte am Bordstein herumdrücken. Doch geht man noch ein Stück weiter, reiht sich ein Schmuckladen an den anderen.

Auch in den oberen Stockwerken dreht sich fast alles um Preziosen. Rohdiamanten werden hier nicht nur sortiert und gehandelt: „Ein Drittel der Schmuckherstellung in den USA findet in New York City statt, und der Großteil davon in diesem Häuserblock”, sagt James Parrott vom New York Industrial Retention Network des Pratt Centers, das eine Studie über den Diamond District veröffentlicht hat. Designer entwerfen hier Schmuck, Facharbeiter fertigen Modelle an, suchen die passenden Steine. Die werden geschnitten, geschliffen, poliert und gesetzt.

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