In der Tat, es erfordert zunächst Mut sein Geld in Aktien anzulegen. Es braucht zudem etwas Zeit, sich an das tägliche auf und ab der Börsenkurse zu gewöhnen. Das hat schon manchem Sparer das Frühstück vermiest. Es ist kein schönes Gefühl für den Geldanleger, den Laptop anzuwerfen oder morgens den Wirtschaftsteil der Zeitung aufzuschlagen und da hat er dann den Salat: schon wieder ist „seine“ Aktie gegenüber seinem Einstand im Kurs gefallen. Auf dem Papier ist er ärmer geworden. Und so geht das Tag für Tag.
Wie gut haben es da doch andere Kapitalbesitzer: mit den Aktien verhält es sich eben anders als mit Immobilien, Fabrikbesitz, GmbH-Beteiligungen oder Kunstobjekten. Hier leben die Besitzer ungestört im „Wolkenkucksheim“ ihrer Fantasie. Egal, wie schlimm die Wirtschaftskrisen auch sein mögen, jahrelang kann der Privatunternehmer oder Immobilien-Eigentümer sich etwas über den Wert seines Vermögens vormachen. Denn erst, wenn das Eigentum auf dem Markt gegen Bar zum Verkauf kommt, zeigt sich, was der „ganze Kram“ wirklich wert ist.
Mir ist eine tägliche Wertfindung, also die Wahrheit über meine Vermögenslage - auch wenn es mal schmerzt - lieber. Vieles spricht für die Aktie als Geldanlage. Wer nicht gerade einen Hang zur Spielleidenschaft hat, der sollte nicht kurzfristig an den Kursen hängen. Die Börse wird gemeinhin missverstanden. Die spekulativen Schwankungen sind nicht entscheidend.
Diese Regeln sollten Sie bei Ihrer Geldanlage beachten
Streuen Sie Geldanlagen breit, packen Sie nie mehr als ein Drittel der Anlagesumme in ein Einzelinvestment.
Verkauft der Anbieter einer Immobilie oder eines Finanzprodukts den Kredit gleich mit, sollte vorher ein Anwalt das Angebot prüfen.
Ziehen Sie eine weitere Meinung von einem Profi hinzu, den Sie beauftragen.
Lesen Sie Verträge. Nur das gilt, nicht das, was Vermittler im Gespräch erzählen.
Präsentiert der Verkäufer Rechenbeispiele, in denen sich die Anlage von selbst finanziert, lassen Sie die Finger davon. Wer viel verdienen will, trägt viel Risiko.
Bevor Sie sich an Immobilien beteiligen, prüfen Sie vor Ort, wie sie vermietet sind
Besichtigen Sie Immobilien und lassen Sie den baulichen Zustand begutachten.
Fragen Sie im Zweifel einen spezialisierten Anwalt. Ein Steuerberater bestätigt, dass der Steuervorteil greift, ein Anwalt kennt die Fallstricke der Anlage.
Schauen Sie zuerst auf das Risiko und dann auf die mögliche Rendite. Legen Sie fest, wann Sie Ihr Geld wieder benötigen.
Lassen Sie sich eine Chance entgehen, statt unter Zeitdruck zu unterschreiben.
Kaufen Sie nur Produkte, die Sie verstehen. Das klingt banal, passiert aber viel zu selten.
Lassen Sie sich immer das Beratungsprotokoll aushändigen. Prüfen Sie, ob der Inhalt stimmt.
Sagt der Berater, ein Produkt sei sicher, verlangen Sie die schriftliche Bestätigung der Aussage. Gibt er sie nicht, lassen Sie die Finger vom Geschäft.
Lassen Sie sich den Prospekt aushändigen, und lesen Sie ihn vor Unterzeichnung des Vertrages gründlich. Suchen Sie im Prospekt nach Risikohinweisen.
Legen Sie auf, wenn Sie unverlangt ein Angebot per Telefon bekommen.
Für mich als Value-Investor ist die Aktienbörse die ideale Plattform, um mich an aussichtsreichen Unternehmen zu beteiligen. Und seit dem Zweiten Weltkrieg ist dies in Ländern wie Deutschland, der Schweiz, England und Nordamerika (um nur einige Länder zu nennen) eine der besten Formen der Geldanlage gewesen.
Dabei ermöglicht ein Aktiendepot allen Kapitalbesitzern eine Vielzahl von Vorteilen und Annehmlichkeiten. Die alten Börsianer haben es schon immer gewusst: wenn es die Börse nicht gäbe, man müsste sie erfinden. Denn, auf fast allen anderen Gebieten ist das Ansinnen der Geldanleger, ihr Kapital inflationsgesichert zu investieren mit Zeitaufwand, Arbeit und Unbequemlichkeiten verbunden.
Wie verhält es sich nun mit den Aktienanlagen? Ungestört in seinem privaten Umfeld trifft der Kapitalanleger seine Aktienkauf- und -verkaufsentscheidungen. Ungefragt kann er sich an einer Firma, die börsengelistet ist, beteiligen. Er muss niemand um Erlaubnis fragen. Er braucht auch keinen Notartermin. Er kann anonym bleiben.
Die finanzielle Größenordnung, mit der er sich engagieren möchte, ist für „Normalsterbliche“ quasi nach oben unbegrenzt. Er kann heute mit einem Kauf in Höhe von 10.000 Euro zum Beispiel in Unilever Aktien anfangen. Drei Jahre später spricht nichts dagegen, dass er problemlos mit 15 Millionen Euro in Unilever Aktien investiert ist. Niemand wird davon Notiz nehmen.
Die Aktien werden treuhänderisch bei seiner Bank in seinem Depot verwahrt. Sie sind also nicht Teil der Bankbilanz. Das war zuletzt in der Krise 2008 bis 2009 ein wichtiger Punkt, und sollte es auch für jeden Kapitaleigner auch bleiben.
Er kann seine Bankverbindung so oft wechseln, wie er möchte. Sein Aktiendepot lässt er dann einfach, so wie es ist, auf die neue Bankadresse übertragen. Das Depot wird zwischen den Banken in seinem Auftrag transferiert. Arbeit hat er keine damit. Sein Depot bleibt intakt.
Im Verlauf seines Lebens kann der Aktionär seinen Wohnsitz wechseln, wie er möchte. Ganz gleich, ob er nun in Oberhausen wohnt, später eine zweijährige Einhand-Weltumsegelung antritt und sich schließlich auf Bora Bora zur Ruhe setzt, sein Aktiendepot kann er von überall her steuern per Telefon, Brief oder Internet. Lediglich seine postalische Anschrift wird sich ändern. Das Aktiendepot funktioniert weiter, trotz seiner physischen Abwesenheit. Stellen Sie sich diesen Fall mal mit einer vermieteten Immobilie oder einer Beteiligung an einem Handwerksbetrieb vor!