Beim Kauf der Aktie muss sich der Aktionär in nichts festlegen. Er muss nichts unterschreiben. Keiner wird ihn fragen, was er denn vorhat. Niemand wird ihn zur Rede stellen. Es ist ihm völlig freigestellt, zu tun und zu lassen, was er möchte. Vielleicht disponiert er nach drei Monaten um und verkauft die Aktie und kauft einen anderen Titel. Aber vielleicht bleibt er glatte 30 Jahre lang engagiert und vererbt sein Aktienpaket.
Aber auch der Weg zu mehr Information ist strukturiert: wenn er es denn möchte, kann er jedes Jahr zur Zusammenkunft der Aktionäre seiner Firma. Niemand kann ihn daran hindern – selbst, wenn er nur eine Aktie besitzt. Und genauso kann ihn niemand in der Welt daran hindern, auf der Hauptversammlung Fragen an den Vorstand zu stellen. Und diese müssen beantwortet werden. Darüber wird sogar ein Protokoll geführt.
Ohne, dass er etwas dafür zahlen muss, kann er einen Jahres-Geschäftsbericht erhalten. Dieser wird nach regulatorischen Maßgaben und Richtlinien erstellt und bringt ihm einen recht zuverlässigen Katalog an Daten und Informationen. Seine Aktiengesellschaften sind dazu verpflichtet.
Die günstigsten Direktbanken für Aktien-Sparpläne
comdirect bank
Anzahl: 134
Orderprovisionen Kauf: 1,5%
Orderprovisionen Verkauf: 4,90 € + 0,25% des Ordervolumens; mind. 9,90 €, max. 59,90 €
Mindestsparrate: 25 €
Maximalsparrate: 10.000 €
Sparrate 150 € mtl. / Orderprovision p.a.: 27 €
Depotgebühr: keine
Quelle: FMH Finanzberatung; Stand: 10.10.2016
Consorsbank
Anzahl: 233
Orderprovisionen Kauf: 1,50 % der Sparrate
Orderprovisionen Verkauf: 4,95 € + 0,25% des Ordervolumens; mind. 9,95 €, max. 69,00 €
Mindestsparrate: 25 €
Maximalsparrate: unbegrenzt
Sparrate 150 € mtl. / Orderprovision p.a.: 27,00 €
Depotgebühr: keine
Quelle: FMH Finanzberatung; Stand: 10.10.2016
ING-DiBa
Anzahl: 80
Orderprovisionen Kauf: 1,75 % der Sparrate
Orderprovisionen Verkauf: 0,25%; mind. 9,90 €, max. 59,90 €
Mindestsparrate: 50 €
Maximalsparrate: 5000 €
Sparrate 150 € mtl. / Orderprovision p.a.: 31,50 €
Depotgebühr: keine
Quelle: FMH Finanzberatung; Stand: 10.10.2016
netbank
Anzahl: 66
Orderprovisionen Kauf: 1,75% vom Kurswert
Orderprovisionen Verkauf: bis 2T € Kurswert 5,95 €, bis 5T € 8,95 €, bis 10T € 15,95 €, ab 10€ 21,95 €; jeweils zzgl. 4 € Handelsplatzentgelt
Mindestsparrate: 50 €
Maximalsparrate: 999.999 €
Sparrate 150 € mtl. / Orderprovision p.a.: 31,50 €
Depotgebühr: 11,90 € p.a.
Quelle: FMH Finanzberatung; Stand: 10.10.2016
Maxblue (Deutsche Bank)
Anzahl: 30
Orderprovisionen Kauf: 2,50 € + 0,4% vom Kurswert pro Posten
Orderprovisionen Verkauf: 0,25%; mind. 8,90 €, max. 49,90 € pro Posten + ggfs. zusätzlicher Kosten
Mindestsparrate: 50 €
Maximalsparrate: 50 000 €
Sparrate 150 € mtl. / Orderprovision p.a.: 37,20 €
Depotgebühr: keine
Quelle: FMH Finanzberatung; Stand: 10.10.2016
S Broker
Anzahl: 304
Orderprovisionen Kauf: 2,50% der Sparrate
Orderprovisionen Verkauf: 4,99 € + 0,25 mind. 8,99 €, max. 54,99 € zzgl. Abwicklungsentgelt 0,49 €; zzgl. Handelsplatzentgelt
Mindestsparrate: 50 €
Maximalsparrate: 999.999 €
Sparrate 150 € mtl. / Orderprovision p.a.: 45 €
Depotgebühr: keine
Quelle: FMH Finanzberatung; Stand: 10.10.2016
In der Auswahl seines Anlageuniversums ist der Kapitalanleger mit Aktien frei. Auch wenn er in seinem ganzen Leben noch nie in den Vereinigten Staaten von Amerika war und dort niemanden kennt, so kann er nach Herzenslust dort Millionen in gute Firmen investieren – über die Börse.
Gefallen ihm die politischen Verhältnisse zu Hause nicht mehr, so braucht er nicht gleich auszuwandern. Er strukturiert sein Aktiendepot entsprechend und kauft Aktien in den Wirtschafts- und Kulturräumen, zu denen er mehr vertrauen hat.
Über die Länderauswahl seiner präferierten Aktienengagements schlägt er mehrere Fliegen mit einer Klappe. Er kann sein Kapital über verschiedene Währungen streuen.
Wenn ihm das Ganze mit dem Aktiendepot eines Tages zu viel wird und ihm über den Kopf wächst, kann er einen „Quasi-Bevollmächtigten“ ernennen. Das ist dann ein unabhängiger Berater oder Vermögensverwalter oder ein Vertrauensmann innerhalb seiner Bank.
Dieser Freiheitsgrad eines selbstbestimmten Umgangs mit Kapital ist nur schwer anderswo zu finden. Besitzer von Vermietungsimmobilien oder Anteilseigner von GmbHs und Kommanditgesellschaften beispielsweise können davon ein Lied singen. Hier ist man den vielfältigen Aspekten der menschlichen Psyche ausgesetzt, ich sollte vielleicht besser sagen: ausgeliefert.
Gerade dieser „lebensphilosophische Aspekt“ der „pflegeleichten“ Aktiendepots macht die Kapitalanlage in Aktien langfristig so attraktiv.
Man muss nicht aus der Finanzbranche kommen, um Aktien zu besitzen. Ganz im Gegenteil. Mein Großvater beispielsweise, Professor Elsässer, war selbständiger Architekt. Mit den Bauherren und auf den Baustellen hatte er non-stopp berufliche Auseinandersetzungen und konstanten Ärger zu verdauen. Wenn es um seine Ersparnisse ging, so investierte er nur in Aktien, und zwar langfristig. Er erfreute sich an den steigenden Dividenden und gelegentlichen Kurszuwächsen. Vor allem genoss er aber die Ruhe. Und das war mit der entscheidende Punkt. „Trotz“ eines wachsenden Vermögens hatte er ein schönes Lebens.
Sie wissen ja: „Geld macht nicht glücklich“ - die alte Weisheit kommt ja nicht von ungefähr. Mit Aktien haben Sie zumindest eine ganz gute Chance.