Elsässers Auslese

Dimensionen des Weltgeschäfts in der Börsenbewertung

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Zukunft der Wirtschaft besteht aus "Power-Häusern" und innovativen Spezialisten

Zur Veranschaulichung einige Beispiele aus der Welt der großen „Könner“. War Ihnen folgendes bekannt?

Täglich werden 1,9 Milliarden Getränke des Coca Cola Konzerns konsumiert. Das entspricht einer Reichweite, die jeden vierten Erdbewohner am Tag erreicht. Wie will da eine kleinere Firma noch gegen eine solche Weltmaschinerie antreten?

Ob man die Fastfood-Kette McDonalds mag oder nicht, fest steht, dass täglich etwa 62 Millionen Kunden bedient und versorgt werden. Das sind bei Mc Donalds mehr Kunden als die Einwohnerzahl von ganz Großbritannien (60,8 Millionen) – Tag für Tag, Jahr ein, Jahr aus. Stellen Sie sich diese Arbeit hinter den Kulissen einmal vor.

Die performancestärksten Geldmanager über fünf Jahre

Die Cafehaus Kette Starbucks verarbeitet am Tag eine Million Liter Milch. Pro Tag werden 6,4 Millionen Papierbecher verwendet. Das sind über zwei Milliarden Becher im Jahr!

Der Logistiker UPS liefert am Tag 18 Millionen Pakete und Dokumente aus. Beim Internetversender Amazon sind es jährlich 3,3 Milliarden Artikel, die zum Versand kommen. Die Zahlen machen einen ganz schwindelig. Aber hinter den Zahlen steht eine gelebte Realität.

In China wird der meiste Einzelhandelsumsatz am „Tag des Singles“ gemacht. Der chinesische Online-Händler Alibaba hat im Jahr 2015 einen Umsatz in Höhe von 13,3 Milliarden Euro an diesem einen Tag verbucht. Noch einmal wiederholt: An einem einzigen Tag wurden für 13,3 Milliarden Euro Umsätze bearbeitet! Welches Unternehmen kann solch eine Organisations- und Personal-Aufgabe stemmen? Wie viel Umsatz macht Ihre Firma im Jahr? Übrigens: Im Jahr zuvor, in 2014, wurden „nur“ 8,4 Milliarden Euro Umsatz am „Tag des Singles“ bei Alibaba erlöst. Soviel zur „Krise“ in China.

Nach Jahren expansiver Geldpolitik ohne nachhaltige Wirkung scheint den Notenbanken nur eine Option zu bleiben – sie müssten die Staatsschulden selbst übernehmen. Das wäre der Gipfel des geldpolitischen Vodoo-Zaubers.

Nestlé ist seit 1911 in den Philippinen tätig, Unilever hat 1931 in Indien mit seinem Geschäft gestartet und ist seit 1933 in Indonesien vor Ort vertreten. Ein unschätzbarer Vorsprung an Zeit, Standortvorteilen, Erfahrung und Marktbearbeitung.

Auch bei der Finanzkraft sind die Unternehmen in neue Sphären vorgestoßen. Und zwar nicht nur im Internetsektor. Bekannt sind ja die horrenden Erträge von Google und Apple. Nein, auch in ganz traditionellen Branchen. Einer der Finanzmatadoren ist der alte Johnson & Johnson Konzern, in Deutschland unter anderem durch seine Penaten-Baby-Creme bekannt. Johnson hat zuletzt über eine Milliarde US-Dollar im Monat, nach Steuern, verdient. Nach Abzug der Bankschulden stehen in der Bilanz liquide Mittel in Höhe von 18 Milliarden US-Dollar. Es lohnt sich, sich näher mit den absoluten Beträgen der Jahresgewinne der erfolgreichen Konzerne zu beschäftigen. Mit der schieren Finanzmacht der Kasse, können sich diese Unternehmen jede Art der Forschung und Entwicklung leisten.

Sie sind auch besser in der Lage, über lange Jahre kostspielige Marketingkampagnen zu fahren, um Ihre Marken in neuen Länden aufzubauen. Abhängig von irgendwelchen Banken sind viele von ihnen schon lange nicht mehr. Sie agieren supra-national und sind in der Tat fast wie ein eigener Kosmos in sich. 

Der Geldanleger kann es drehen und wenden wie er will. In der Wirtschaft gehört die Zukunft zwei Gruppierungen: Zum einen, den „Mega-Power-Häusern“ und zum anderen, den innovativen Spezialisten, die schnell und mit fast geniehaften Charakter auf sich aufmerksam machen können. Ehrlich gesagt: An der Börse würde ich auf lange Sicht von allem anderen die Finger lassen. Und vergessen Sie bitte den Globus nicht – ein ideales Geschenk zu Geburtstag. Weihnachten ist ja noch was hin.   

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