ETF als Absicherung Rettungsring für die Börse

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Short-ETF als Alternative zu Hedgefonds

Hedgefonds sind keine Allheilmittel. Die Konstruktion eines solchen Finanzprodukts zu durchschauen ist eher eine Angelegenheit für die Experten institutioneller Anleger. Die Profis suchen in erster Linie gezielt nach einer ganzen Reihe von Qualitätsmerkmalen, die den Besonderheiten ihres Portfolios entsprechen.

Wer als Privatanleger die Risiken der Investments seines Depots reduzieren - also „hedgen“ - möchte, sollte sich nach anderen Möglichkeiten umschauen. Eine echte Alternative stellen Short-ETF dar. Diese sind wesentlich transparenter, bieten zwar nicht so hohe Chancen, weisen dafür aber auch geringere Risiken auf. Kostengünstiger sind sie allemal.

Das Shorten beziehungsweise der Leerverkauf von Aktien in Deutschland ist erst seit wenigen Jahren möglich. Vor allem für Anleger, die Aktien und/oder Aktienfonds im Depot haben und bereits Gewinne verzeichnen, ist es empfehlenswert, diese Zuwächse abzusichern.

Einfache ETFs bieten ein hohes Maß an Transparenz

Selbstverständlich sollte eine derartige Absicherung nur dann vorgenommen werden, wenn die Risiken für den entsprechenden Markt (z.B. Dax, S&P 500 oder EuroStoxx überdurchschnittlich hoch eingeschätzt werden. Short-ETF gibt es von vielen Anbietern, wobei die Unterschiede unter den Aspekten Performance und Kosten beinahe vernachlässigt werden können. In der Regel entfällt dabei - wie in den nachfolgend genannten Beispielen - der Ausgabeaufschlag komplett.

ETFs als Alternative für Hedgefonds

„Einfache“ ETF bieten ein hohes Maß an Transparenz. Denn ein solches Finanzprodukt kauft normalerweise Short-Kontrakte im Verhältnis 1:1 nach der Gewichtung des entsprechenden Index. Wer also etwa die Gewinne seines Dax-Depots vollständig absichern möchte, kauft ungefähr für den gleichen Betrag Short-Dax-ETF. Allerdings ist es natürlich ganz allein ihm überlassen, die Absicherung auf zum Beispiel 50 Prozent zu beschränken. So lassen sich zumindest die schlimmsten Verluste auffangen.   

Neben den häufigeren „einfachen“ Short-ETF gibt es auch noch sogenannte Double Short-Varianten, die die zweifache Entwicklung des jeweiligen Index abbilden. Diese bieten erhöhte Chancen, bergen aber auch größere Risiken. Immerhin benötigt man für den gleichen Hedging-Effekt auch nur etwa die Hälfte des Kapitals.

Allen Short-ETF ist gemein: Sie werden auf täglicher Basis berechnet. Interessierte Anleger sollten nicht aus dem Auge verlieren, dass die Performance des ETF aus diesem Grunde erheblich von der Entwicklung des Index abweichen kann. Daher ist es ratsam, Short-ETF möglichst nur kurzfristig einzusetzen und intensiv zu beobachten.

Vor allem wegen des erheblichen Aufwands, der für das Verständnis eines Hedgefonds und dessen Einsatzmöglichkeiten erforderlich ist, eignen sich diese kaum für Privatanleger. Auch die verhältnismäßig hohen Kosten sprechen gegen ein solches Investment. Mit Short-ETF dagegen können auch private Investoren ihr Portfolio gezielt gegen drohende Kursverluste absichern.

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