Ein weiterer wichtiger Faktor für das Wirtschaftswunder der Zukunft ist die allmählich erwachende Konsumnachfrage. Dank der Investitionen und den damit verbundenen Arbeitsplätzen steigen die Einkommen. Experten prognostizieren, dass die Konsumausgaben bis 2020 um ein Drittel zunehmen. Anschaulich wird das etwa am Mobilfunkmarkt. Bereits knapp zwei Drittel der afrikanischen Bevölkerung verfügt über ein Mobiltelefon. Der allzu langsame Ausbau der Festnetztelefonie, der die Wirtschaft lange lähmte, wird damit obsolet, die Afrikaner nutzen ihre Handys auch geschäftlich – etwa für Überweisungen und für die Beobachtung von Märkten. Das Handy ist dort das wichtigste Kommunikationsmedium und ersetzt oft sogar den Computer. Fondsmanager Nick Price, Schwellenländerexperte und Fondsmanager bei Fidelity Emerging Markets und Gebieter über ein Anlagevermögen von vier Milliarden Euro, setzt daher etwa auf die Mobilfunkgesellschaft MTN. Das Unternehmen zählt 175 Millionen Kunden. Auch Fondsmanager Mark Mobius hat mehr als vier Prozent seine Afrika-Fondsvolumen in den Dienstleister investiert.
Auch andere Dienstleistungen gewinnen in Afrika an Gewicht. Banken etwa werden immer wichtiger. Unter den zehn wichtigsten Positionen des Templeton Africa Fund befinden sich gleich vier Banken, die First Bank of Nigeria etwa macht mehr als fünf Prozent im Fonds aus.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Ländertipps für Anleger
Die wichtigsten Länder für Anleger sind Südafrika, Nigeria, Sambia, Kenia, Ghana und Ägypten. Fidelity-Fondsmanager Price investiert viel in Nigeria. "Der Aktienmarkt dort entwickelt sich recht unabhängig von den globalen Märkten", argumentierte er kürzlich in einem Interview. An den afrikanischen Börsen tut sich eine Menge - allerdings sind die Märkte oft klein und es wird wenig gehandelt. Die Börse in Kenias Hauptstadt Nairobi ist gemessen an der Zahl der notierten Unternehmen die größte auf dem afrikanischen Kontinent. An ihr sind 60 Unternehmen gelistet. Seit Jahresanfang hat der Börsenindex dort rund 30 Prozent zugelegt. Allerdings hatte es im Vorjahr auch einen starken Einbruch gegeben. Noch besser schnitt die Börse in Ägypten ab, deren Handel nach dem arabischen Frühling im vergangenen Jahr zeitweise komplett brach lag. Seit Januar konnte der ägyptische Börsenindex um mehr als 50 Prozent zulegen. Gemessen an der Marktkapitalisierung ist die Börse in Kairo die größte.