Fluchtgefahr S&K-Chef bleibt in Haft

Wegen hoher Fluchtgefahr bleibt Jonas Köller, der Mitgründer der skandalösen Frankfurter Immobiliengesellschaft S&K, in Haft.

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Jonas Köller

Das Oberlandesgericht Frankfurt begründet die erhöhte Fluchtgefahr nach Informationen der WirtschaftsWoche damit, dass Köller Kontakt zu einem wohlhabenden Unternehmer hat, der zudem über beste diplomatische Kontakte in Paraguay verfügt.

Der Unternehmer ist Chef eines internationalen Betriebs mit mehr als 1.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 300 Millionen Euro. Er war für Köller vor dessen Inhaftierung eine Art Mentor und lieh ihm Geld für Immobilienkäufe. Auch während der Haft hatte Köller Kontakt zu dem Unternehmer und bat ihn um Geld für seine Familie und eine Kaution. Der Manager verfügt über beste diplomatische Kontakte und hatte in einem Telefonat mit Köller gesagt, dass er Pässe für Paraguay besorgen könne. Aus dem Umstand, dass Köller in der Haft spanisch lernt, folgerte das Gericht zudem, dass dies dem S&K-Gründer die Flucht in ein südamerikanisches Land erleichtern könnte.

Köller und S&K-Geschäftsführer Stephan Schäfer hatten über geschlossene Fonds Geld bei Privatanlegern eingesammelt, das sie angeblich in Immobilien investieren wollten. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt die beiden jedoch, einen bedeutenden Teil stattdessen privat mit schnellen Autos und pompösen Partys verprasst und ein Schneeballsystem betrieben zu haben. Insgesamt sollen 100 Personen mitgewirkt haben. Die Drahtzieher sitzen seit knapp zwei Jahren in Haft. Mehrere Tausend Anleger bangen seitdem um rund 200 Millionen Euro.

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