Dennoch legten die Hanseaten einen zweiten Fonds auf und versuchen derzeit erneut ihr Glück bei den Anlegern. Zusätzlich zu der Beteiligung am zweiten Fonds können Anleger nun auch Genussrechte erwerben. Durch die kleinere Stückelung zielt Fußballkontor mit den Genussrechten wohl nun auch auf den klassischen Fan. Das über die Genussrechte eingesammelte Geld fließt ebenfalls in den neuen Fonds.
Das Management verspricht Renditen bis 9,75 Prozent mit den Genussrechten. Genussrechte sind eine beliebe Finanzierungsalternative zu den wegen ihrer hohen Nebenkosten etwas in Verruf geratenen Geschlossenen Fonds; auch Windpark- und Solarpark-Betreiber nutzen sie gerne. Die Rendite ist in der Regel an den Geschäftserfolg gekoppelt. Ein kleiner Zins ist fix, das meiste gibt es nur, wenn das Unternehmen üppig Gewinn macht. Insofern ist der Genussschein ein Zwitter zwischen Aktie und Anleihe. Bei Fußballkontor gab es im vergangenen April die erste Ausschüttung; auf‘s Jahr hochgerechnet erhielten Anleger immerhin eine Rendite von acht Prozent.
Großinvestoren versuchen einzugreifen
Auch der Hamburger SV versucht seit einiger Zeit, ein ähnliches System mit dem in die Schweiz ausgewanderten Logistik-Unternehmer und Milliardär Klaus-Michael Kühne auf die Beine zu stellen; Kühne steckte 2010 12,5 Millionen in den HSV, damit der sich Spieler wie Paolo Guerrero und Heiko Westermann leisten konnte, die die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllten. Vereinsführung und Kühne zerstritten sich jedoch schnell und so flossen keine weiteren Millionen an den Club. Bislang. Vor kurzem versuchte Kühne, den HSV zum Rückkauf des Holländers Raffael van der Vaart zu überreden, was in der Clubführung auf wenig Begeisterung stößt.
Fazit: Gewinne mit Spielertransfers bleiben schwierig für fußballferne Schichten - egal ob Kleinanleger oder Logistik-Milliardär.