Eigentlich ist das ja auch jedem klar – eigentlich. Denn noch längst nicht jeder handelt nach der einfachen Wahrheit: Bei der Geldanlage in Investmentfonds geht es ausschließlich um die Rendite und um das Risiko, das Anleger bereit sind, dafür in Kauf zu nehmen. Wie ist es anders zu erklären, dass ehemalige Fonds der Spitzenklasse auch heute noch Volumen von vielen Milliarden Euro aufweisen, obwohl sie - auch über Jahre hinweg - kaum noch in der Lage sind, die eigene Benchmark zu schlagen? Vor allem, wenn die Konkurrenz sie längst abgehängt hat?
Dabei ist es im Grunde völlig egal, worin die Ursachen dafür liegen mögen, dass der Fonds keine zufriedenstellenden Renditen mehr erzielt. Die Gründe sind mannigfaltig: Das geht von persönlichen Umständen (gesundheitliche oder private Probleme des Fondsmanagers) über Schwierigkeiten der Fondsgesellschaft (Umstrukturierung etc.) bis hin zu falschen Prognosen und Anlageentscheidungen.
Da manches davon auch wirklich nicht in die Öffentlichkeit gehört, sind auch den findigsten Journalisten meist die Hände gebunden. Aber Fußball äh… Fondsanlage ist ein ergebnisorientiertes Spiel ... Deshalb gibt es bei vergleichsweise weniger zufriedenstellenden Renditen nur eine Empfehlung: austauschen.
Mit einem Blick auf die langfristige Renditeentwicklung der legendären Fondschampions lassen sich etliche Fondsriesen als kraftlos enttarnen.
Beispiel Nummer 1: First Private Europa Aktien Ulm
Mitte der 2000er Jahre, also vor etwas mehr als zehn Jahren, gehörte der Europa Aktienfonds Ulm, wie er damals noch hieß, permanent zu den besten Performern seines Anlagesektors, den europäischen Standardwerten. Zu Spitzenzeiten verzeichnete das Top-Produkt des relativ kleinen Newcomers unter den deutschen Fondsgesellschaften, First Private vom Frankfurter Mainufer, verwaltete Anlegergelder im Volumen von sieben Milliarden Euro und mehr.