Fondssparpläne schwächeln Königsweg mit Kurven

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Die schlimmsten Reinfälle vermeiden

Auf Sicht von 30 Jahren werfen derzeit auch die deutschen Aktienfonds jährlich nur noch 6,8 Prozent ab, das Sparplanergebnis lag ein Jahrzehnt zuvor noch bei 7,5 Prozent. Auch die sehr wertstabilen offenen Immobilienfonds haben bis Mitte der Nullerjahre mit einer Rendite von 5,5 Prozent pro Jahr Anleger verwöhnt, inzwischen liegt sie bei 4,2 Prozent und auch das wird in einem Jahrzehnt keinen Bestand mehr haben.

Trotz der schlechten Durchschnittswerte spricht vieles für Sparpläne im Vergleich zu anderen Vorsorge- und Ansparprodukten. Der Anleger kann sich seine Fonds aussuchen und tauschen, wenn sich der einst gewählte Fonds als Rohrkrepierer erweist. Er kann die Fondskosten drücken, indem er seinen Sparplan bei einem Fondsdiscounter abschließt, der beim Kauf keinen Ausgabeaufschlag verlangt.

Die zehn beliebtesten Fonds deutscher Privatanleger

Flexibel die Ratenhöhe ändern oder mal das Geld für andere Dinge abknapsen, geht anders als bei Lebensversicherungspolicen bei einem Fondssparplan auch, ist aber nicht unbedingt sinnvoll, wenn man sich ein Finanzpolster aufbauen will.

Entscheidender Pluspunkt beim Sparen mit Aktienfonds war jedoch stets die Rendite. Einen Schub kann die dadurch bekommen, dass sich der Anleger stärker um seinen Vermögensaufbau kümmert. Das ist lästig, aber nicht so kompliziert.

Einmal jährlich den gewählten Fonds mit Konkurrenzprodukten vergleichen, indem man die Charts gegeneinander laufen lässt ist ein erster Prüfungsschritt. Teure und mittelfristig erfolglose Fonds mit mehr als zwei Prozent jährlichen Kosten verbannt der Anleger aus dem Depot, er schaut auch mal auf die Bewertung seines Fonds etwa bei Ratingagenturen wie Morningstar oder Feri Fund Services.

Damit lassen sich die schlimmsten Reinfälle vermeiden. Mit dem schlechtesten Fonds in dieser Kategorie, der schon seit 30 Jahren am Markt ist, dem Fonds von Allianz Global Investors, hätten Anleger bis 2014 statt durchschnittlich 93.685 Euro sogar nur unterirdische 63.234 Euro verdient.

Mit dem besten Fonds, dem DWS Vermögensbildungsfonds I wären aus den Einzahlungen aber immerhin 141.758 Euro geworden. Es lohnt sich also, zwischendurch mal genau hinzuschauen, um mehr aus 100 Euro im Monat zu machen.

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