Die Sparkassen genießen in Deutschland laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa ein außerordentlich hohes Vertrauen. Während der Finanzkrise zogen Sparer ihr Geld sogar bei privaten Banken ab und trugen es zu den öffentlich-rechtlichen Instituten. Sparkassen sind schließlich nicht zuallererst dazu da, Gewinne zu erwirtschaften, sondern sollen die Bevölkerung flächendeckend mit Finanzdienstleistungen versorgen. So steht es im Gesetz. Entsprechend sieht die Deka als Fondstochter der Sparkassen laut letztem Geschäftsbericht eine ihrer wichtigsten Aufgaben darin, ihre „große Bedeutung für die Vermögensbildung deutscher Haushalte zu festigen“.
Die wichtigsten Fondstypen im Überblick
Wie der Name schon sagt, legen diese Investmentfonds in Aktien an. Aufgrund der breiten Anlagestreuung ist ein Investment in Aktienfonds weniger risikoreich als eine Direktanlage in Einzeltitel. Aktienfonds haben spezielle Anlageschwerpunkte – etwa bestimmte Branchen, Länder, Regionen oder Anlagestile.
Dieser Investmentfonds – auch Exchange Traded Funds (kurz ETF) genannt – bildet einen Index wie beispielsweise den Dax eins zu eins nach. Die Zusammensetzung dieses Fonds verändert sich nur, wenn sich die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index verändert. Deshalb spricht man von einem passiven Investment. ETFs können fortlaufend über die Börse gehandelt werden. Ihre Verwaltungsgebühren sind sehr gering, Ausgabeaufschläge wie bei „aktiv“ gemanagten Fonds entfallen.
Für die kurzfristige Anlage eignen sich vor allem Geldmarktfonds. Sie investieren in Geldmarktinstrumente wie beispielsweise Festgeld und kurz laufende, festverzinsliche Wertpapiere. Die Kursschwankungen dieser Fonds sind gering, die Renditeaussichten allerdings auch.
Offene Immobilienfonds legen das Geld der Anleger in Grundstücken, Erbbaurechten und Beteiligungen an Büro- und Geschäftsimmobilien an. Anleger profitieren von den Miet- und Zinseinnahmen sowie den Wertsteigerungen der Immobilien. Die Anzahl der ausgegebenen Anteile ist anders als bei geschlossenen Immobilienfonds nicht begrenzt.
Sogenannte Lebenszyklusfonds sind im Grunde Mischfonds mit einem bestimmten Anlageziel beziehungsweise -horizont. Die Lebenszyklusfonds haben eine feste Laufzeit, gegen Ende dieses Zeitraums – das können 20, 25 oder 30 Jahre sein – schichtet das Fondsmanagement schrittweise von Aktien in Anleihen um, um das Kapital und die angefallenen Kursgewinne zu sichern.
Diese Fonds legen in Aktien und Anleihen an. Der Fondsmanager kann so in stagnierenden oder fallenden Märkten verzinsliche Wertpapiere übergewichten, bei steigenden Akteinkursen den Anlageschwerpunkt aber wieder verlagern. Das Ziel: einen höheren Ertrag als reine Rentenfonds zu erzielen und beim Risiko niedriger als bei einem Aktienfonds zu liegen. Der typische Aktienanteil liegt zwischen 30 und 70 Prozent – je nach Geschmack der Anleger.
Rentenfonds investieren ausschließlich oder überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe, Kommunalobligationen oder Länder- beziehungsweise Unternehmensanleihen. Da regelmäßig Erträge in Form von Zinszahlungen anfallen, bieten Rentenfonds in der Regel stetige Erträge.
Bei den größten Aktienfonds des Hauses läuft es aktuell auch gar nicht schlecht. Ein Lichtblick ist etwa der DekaDividendenstrategie, der seine 2,1 Milliarden Euro weltweit in dividendenstarke Aktien investiert. Er hat in den vergangenen Jahren mehr Rendite als vergleichbare Produkte der Konkurrenz erwirtschaftet.
Und der 2,6 Milliarden Euro schwere AriDeka, der in europäische Aktien investiert, hat zwischen Januar und Oktober 2015 zwölf Prozent verdient und damit laut interner Unterlagen nach Kosten 1,4 Prozent über der Messlatte – „Benchmark“ im Branchenjargon – gelegen. Als Benchmark dient häufig ein vergleichbarer Börsenindex. Ein aus deutschen Aktien zusammengesetzter Fonds sollte ein besseres Ergebnis erzielen als der Leitindex Dax. Schafft der Fonds das über einen längeren Zeitraum nicht, sind die Anleger allein wegen der geringeren Gebühren mit einem börsengehandelten Indexfonds (ETF) besser dran. Deshalb muss ein Fonds seine Benchmark schlagen.
Die nächste Hürde – den Konkurrenzvergleich – überspringt der AriDeka aber schon nicht mehr. Über ein Jahr und über fünf Jahre hinweg hat er nach Morningstar-Daten zum 31. Januar weniger verdient als der Durchschnitt der Aktienfonds Europa.
Fonds hinken hinterher
Die großen Anleihefonds der Deka liefen lange Zeit ordentlich. Seit einem Jahr aber hinken sie hinter den Wettbewerbern her. Der 2,4 Milliarden Euro schwere Deka-BasisStrategie Renten etwa machte innerhalb von zwölf Monaten bis Ende Januar 1,24 Prozent Miese und verlor damit fast acht Mal so viel wie der Durchschnitt der Wettbewerber. Ihn können Anleger trotzdem im Depot behalten, weil sich die Strategie bewährt hat. In ihn könnten auch die Anleger umsteigen, die mit dem Deka-EuropaBond TF 2,8 Prozent ins Minus gerutscht sind. Auch bei anderen Fonds sollten Anleger über einen Wechsel nachdenken (siehe Chartgalerie oben).
Vergleiche sind aber vor allem für die Deka-Mischfonds, die in verschiedene Anlageklassen, also Aktien und Anleihen, investieren, nicht schmeichelhaft. Diese Multi-Asset-Fonds genannten Produkte erscheinen auf einer internen Liste zum Großteil in dunkelrot. Das heißt, kaum einer konnte im beleuchteten Zehn-Monats-Zeitraum seine Benchmark schlagen. Hier zeigen sich die Probleme der Deka am deutlichsten.
Die Risiko-Fonds der Deka
Da sind etwa die drei Wertkonzept-Fonds, die für den typischen Sparkassen-Kunden, also einen eher risikoscheuen Zeitgenossen, geschaffen wurden. Das Tolle daran sollte sein, dass die defensive Variante im schlechtesten Fall um drei Prozent, die mittlere Variante um fünf Prozent und die offensive Variante maximal um zehn Prozent von einem einmal erreichten Höchststand wieder fallen sollte. Jahrelang dümpelten manche der Fonds mit Minirenditen vor sich hin. So weit, so unerfreulich, so unspektakulär.
Seit 2014 aber entwickelten sich die Fonds zu einem echten Ärgernis. Obwohl die Börsen einen Höchststand nach dem anderen markierten, konnten die Wertkonzept-Fonds „von der letzten dynamischen Marktenwicklung erneut nicht profitieren“, schreibt der zuständige Abteilungsleiter Maximilian Bär vor einem Jahr an seine Mitarbeiter. „Ich erwarte, dass Sie die gegenwärtige Situation reflektieren und sich aktiv mit Lösungsvorschlägen“ einbringen. Doch das Problem löste sich nicht, vielmehr verbrannten die Geldstrategen seit Frühjahr 2015 innerhalb von fünf Monaten die Fondsgewinne der vergangenen drei Jahre.