Was den möglichen Aktiencrash betrifft, sollten die folgenden Fakten allen Anlegern zu denken geben: Zuletzt ist der Anteil pessimistischer Autoren amerikanischer Börsendienste auf nur noch 14,4 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit April 1987, dem ein halbes Jahr danach bekanntlich der Aktiencrash mit einem Dow Jones-Kursabsturz von 22,6 Prozent an nur einem Tag folgte, dem 19. Oktober 1987.
Dass der Optimismus hinsichtlich amerikanischer Aktien übertrieben ist, dafür sprechen auch zunehmende Käufe auf Kredit, zuletzt saldiert mit über 400 Milliarden Dollar noch mehr als während des Freudentaumels im Frühjahr 2007 und sogar viel mehr als vor dem Platzen der New Economy-Blase zur Jahrtausendwende. Zu diesen Fakten passt auch, dass der Optimismus amerikanischer Fondsmanager zuletzt das Niveau des zweithöchsten Werts aus dem freundlichen Börsenjahr 2006 erreicht hat.
Die wichtigsten Fakten zu Gold
Die gesamte Goldnachfrage im dritten Quartal 2014 betrug 929,3 Tonnen. Damit ist die Nachfrage um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3'13: 952,8) gefallen.
Quelle: World Gold Council
Die weltweite Nachfrage nach Schmuck betrug im dritten Quartal 2014 insgesamt 534,2 Tonnen und ist damit um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3'13: 556,3) gefallen.
Die Nachfrage des Technologiesektors belief sich im dritten Quartal 2014 auf 97,9 Tonnen und fiel, verglichen mit den 103,1 Tonnen im dritten Quartal 2013, um fünf Prozent.
Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen ist im dritten Quartal 2014 deutlich gesunken – auf 245,6 Tonnen. Ein Minus von 21 Prozent im Vergleich zu 2013 (Q3: 312,3).
Dass die Gesamtnachfrage nach Gold gefallen ist, ist auch auf die Abflüsse aus Gold-EFTs zurückzuführen. Im dritten Quartal 2014 beliefen sich diese auf 41,3 Tonnen. Allerdings ist das deutlich weniger als im Vorjahr. Im dritten Quartlal 2013 betrugen sie noch 120,2 Tonnen.
Die Nettoeinkäufe von Zentralbanken betrugen im dritten Quartal 2014 92,8 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von neun Prozent (Q3'13: 101,5).
Die Goldnachfrage im Investment belief sich im dritten Quartal 2014 auf 204,4 Tonnen. Das ist eine minimale Steigerung von sechs Prozent, im Vorjahresquartal waren es 192 Tonnen.
All das reizt natürlich, über einen möglichen erneuten Crash nachzudenken. Der letzte, der diese Bezeichnung verdient, fand vor fünf Jahren statt, nachdem die US-Investmentbank Lehman Brothers pleite gegangen war. Hierbei handelte es sich um einen Schock; das heißt, kaum jemand hatte mit der Pleite und der anschließenden Kettenreaktion an den Börsen gerechnet. Der nächste Crash wird die Börsianer ähnlich unvorbereitet treffen - Auslöser, Zeitpunkt und Ausmaß unbekannt.
Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Warum also darauf noch Gedanken verschwenden? Nun, dafür gibt es gravierende Gründe. Als erste die genannten Fakten, die dafür sprechen, dass zumindest an der US-Börse eine gewisse Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit herrscht. Damit sind die Gründe bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Beispiel Crash-Auslöser: Für ihn gab es zum Crash von 1987 eine auch aus heutiger Sicht immer noch plausible Erklärung der Schweizer Professorin Christine Hirszowicz, die nach einjähriger intensiver Forschung zu diesem Ergebnis kam: „Als Hauptschuldige sieht man die Informatik, die Deregulierung, die neuen Finanzinstrumente, die sogenannten 'Golden Boys' und die 'Raiders' vorbeimarschieren.