Geldanlage Was Sparern bei einer D-Mark-Rückkehr blüht

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Mehr Gold fürs Geld

Eine Euro-Münze vor einem Ein-Dollar-Schein Quelle: REUTERS

Schwächelt der Dollar-Preis zur D-Mark, bekommen sie bei einem Verkauf ihres Goldstückes weniger D-Mark zurück als mit einem starken Dollar. Tröstlich, der erste Effekt dürfte überwiegen: „Der Goldpreis steigt in Krisensituationen schneller, als der Dollar fällt“, sagt Goldminen-Fondsmanager Martin Siegel.

Wer Gold kaufen möchte, hat mit der starken Mark eine hohe Kaufkraft und bekommt mehr Gold für sein Geld.

Empfehlung: Anleger sollten Gold als Versicherung halten, auch im D-Mark-Szenario; am besten physisch in Form von Münzen. 20 bis 30 Prozent sind ein gesunder Depotanteil. Selbst in D-Mark ist Gold über lange Zeiträume ein Gewinner.

Lebensversicherung

Schlechter stünde es um die Altersvorsorge. „Versicherer müssten Leistungen in D-Mark auszahlen, hätten Kapitalanlagen aber teils in schwächeren Währungen angelegt. Dies könnte einzelne Versicherer in Existenznöte bringen“, sagt Freshfields-Partner Schuster.

Ende 2010 hatten deutsche Lebensversicherer gut 38 Prozent der rund 747 Milliarden Euro, die sie für Kunden anlegen, im Ausland investiert. Werden diese in Fremdwährungen umgestellt und werten um nur zehn Prozent ab, müssten Lebensversicherer 28,4 Milliarden Euro abschreiben.

Versicherer müssten abschreiben

Bei 40 Prozent wären es allein durch Wechselkursverluste 113,5 Milliarden. Lebensversicherer halten traditionell die meisten Gelder in Schuldpapieren, aktuell rund 88 Prozent. Für die Anlage gelten die beschriebenen Szenarien für Anleihen: Bundesanleihen wären wenig riskant, außerhalb von Deutschland gekaufte Papiere könnten abwerten.

Weil rund 50 Prozent der Versicherer-Anlagen in Bankpapieren stecken, würden Probleme der Banken die Verluste der Versicherer potenzieren. Die Finanzaufsicht BaFin müsste vertraglich zugesagte Garantiezinsen kippen und versprochene Auszahlungssummen kürzen.

Für alle, die in Frankfurt exponiert mit Geld zu tun haben, ist das D-Mark-Szenario der reine Horror. „Ich würde meine Frau anrufen, sagen: ,Schatz, pack das Auto.‘ Dann würden wir in unser Ferienhaus fahren“, sagt ein prominenter Milliarden-Verwalter.

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