Was halten Sie von japanischen Aktien?
Noch ist es zu früh, um nach Japan zu springen. Die Bank of Japan hat durch immense Geldschöpfung auf das Ende des Fiskaljahres hin den Yen nach unten geschoben. Als der Termin am 31. März vorbei war, hat sie damit wieder nachgelassen. Japan kommt jetzt in eine Zwickmühle. Bisher konnte Japan seine immense Staatsverschuldung von über 200 Prozent der Wirtschaftsleistung intern finanzieren.
Ende letzten Jahres war es damit vorbei. Dann sind die Chinesen eingesprungen. Sie haben japanische Staatsanleihen gekauft und gleichzeitig den Yen nach oben getrieben, um sich einen Konkurrenten im Export vom Leib zu halten. Das hat den Japanern nicht gepasst, deshalb sind sie eingesprungen und haben ihre eigene Währung wieder geschwächt. Aber die japanische Notenbank will noch keine dauerhaft schwache Währung.
Warum nicht?
Sie will, dass die Regierung Reformen und Liberalisierungen durchführt, die langfristig effizient sind. Aber die Regierung scheut sich davor und will, dass die Notenbank die Währung schwächt. Es muss also erst zu einer Verschärfung der Krise kommen, bevor die Wende in der Geldpolitik kommt. Dann wird die Notenbank mehr eigene Staatsanleihen kaufen und so den Yen schwächen. Die Japaner selbst werden dann von Anleihen in Aktien umsteigen. Und das Ausland könnte auf diesen Zug aufspringen. Das alles kann sich im Laufe des nächsten Jahres vollziehen.
Können eine Flucht aus Anleihen und höhere Zinsen Japan in die Pleite treiben?
Das wird verzögert, indem die Notenbank als großer Käufer und Staatsfinanzier einspringt. Die Bilanz der Zentralbank wird sich dann weiter massiv ausweiten, so wie es auch in Amerika und Europa passieren wird.
Wann endet das Spiel?
Ich weiß nur, dass es eines Tages Währungsreformen geben wird. Um auf die vorbereitet zu sein, sollte jeder Anleger etwas Gold besitzen.