Geldschwemme der Notenbank Japan druckt sich in die Pleite

Es macht keinen Sinn, in verschiedene Blasen zu investieren, nur um diversifiziert zu sein, sagen unsere Gastautoren. Weil Edelmetalle am weitesten von einer Blasenbildung entfernt sind, bieten sich dort jetzt attraktive Investitionsgelegenheiten.

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Eine Verdopplung der Geldmenge soll Japans Wirtschaft zu mehr Wachstum verhelfen - indem der Yen an Wert verliert.

„Gute Nachrichten sind gut für Aktien, und schlechte Nachrichten sind gut für Aktien.“ Treffender als Goldman Sachs kann man die aktuell herrschende Sorglosigkeit unter den fest an die Allmacht der Notenbanken ( und damit dem Ende freier Märkte!) glaubenden Aktieninvestoren kaum beschreiben, trieben doch zuletzt gerade negative Konjunkturdaten - in der Hoffnung auf noch mehr kostenlose Notenbank-Liquidität - sowohl den Dow Jones als auch den Dax auf neue Höchststände.

Dass die Notenbanken inzwischen das Geschehen an den Aktienmärkten fast vollständig dominieren, bewiesen einmal mehr die Kurskapriolen während der jüngsten Anhörung des „quantitative … eternity“-Notenbankers Ben Bernanke vor dem US-Kongress. Erst löste seine Warnung vor den Gefahren eines zu frühen Ausstiegs aus dem aktuellen Anleihekaufprogramm der Fed angesichts der noch immer zu schwachen US-Konjunktur umgehend eine Aktienrallye aus, die nur etwas später mit seiner Andeutung, unter bestimmten Bedingungen eine Begrenzung der kostenlosen Liquidität beschließen zu können, in einem Abverkauf mündete.

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Die weitaus wichtigeren Aussagen des einflussreichsten Notenbankers der Welt aber, dass eine zu lange Periode von niedrigen Zinsen „die Finanzstabilität untergraben könne“, sich aber zugleich auch „keine risikofreie Exit-Strategie“ (!) mehr entdecken lässt, beweist, dass sich die Zauberlehrlinge aus den Notenbanken mit ihrer Nullzinspolitik und Billionen an frisch kreierter Liquidität in eine geldpolitische Sackgasse manövriert haben. Letztendlich sprechen wir an den Finanzmärkten ohnehin nur noch von einer Scheinstabilität, denn, so Pimco-Gründer Bill Gross, „we see bubbles everywhere!“

Angesichts des Dilemmas der Notenbanken ist es extrem unwahrscheinlich, dass Bernanke & Co es wagen werden, die von ihnen selbst erzeugten Blasen mit einer Exit-Strategie - Liquiditätsbeschränkung oder Zinserhöhung - selbst zum Platzen zu bringen. Vielmehr muss man davon ausgehen, dass sich die Politik des Gelddruckens in den überschuldeten Wohlfahrtsstaaten dieser Welt tendenziell sogar noch beschleunigen wird, was jedoch die Zukunftsaussichten eines auf Vertrauen basierenden Kreditgeldsystems negativ beeinträchtigen dürfte. Schließlich werden immer mehr Menschen realisieren, dass Geld, das per Mouse-Klick erschaffen wird und obendrein keinen Preis (Zins) mehr hat, eben auch nichts mehr wert ist!

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