Auf Platz zwei der globalen Spitzenreiter steht Australien – wenn auch mit großem Abstand zur Schweiz.
Trend zu geringerem Vermögenszuwachs
Loris Centola, globaler Leiter Research der Division International Wealth Management bei Credit Suisse, ist überzeugt, dass die Folgen der Rezession 2008 bis 2009 den Vermögenszuwachs weiterhin bremsen. „Immer mehr deutet auf eine langfristige Stagnation hin. Die Entstehung einer multipolaren Welt, die von den Folgen des Brexit-Votums in Großbritannien und von der US-Präsidentschaftswahl bestätigt wird, dürfte diesen Trend noch verstärken.“ Geringere Vermögenszuwächse als in der Vergangenheit könnten Normalität werden, meint O’Sullivan.
Dennoch erwartet das CSRI zunächst eine moderate Beschleunigung des Vermögenswachstums. Bis 2021 könnte das globale Gesamtvermögen von heute 256 Billionen Dollar auf 334 Billionen Dollar anwachsen.
Entwicklungsländer dürften dabei stärker profitieren als die Industriestaaten, die nur noch ein Drittel des Vermögenswachstums der kommenden fünf Jahre abbekommen. Zudem dürften die privaten Vermögen in den Schwellenländern China und Indien überproportional zunehmen.
Rasante Zunahme der Millionäre
Die beschriebene Entwicklung zeigt sich auch an der Zahl der Millionäre. Seit dem Jahr 2000 ist ihre Anzahl von 12,4 Millionen weltweit auf knapp 33 Millionen gewachsen – ein Plus von 155 Prozent. Die Zahl der Ultra-High-Net-Worth-Individuals (UHNWIs), die über ein investierbares Vermögen von 30 Millionen Dollar und mehr verfügen, hat sich im gleichen Zeitraum sogar mehr als verdreifacht. Heute haben 141.000 Menschen auf der Welt ein derart hohes Privatvermögen.
Kein anderes Segment der Vermögenspyramide ist seit der Jahrtausendwende stärker gewachsen, als das der Millionäre und UHNWIs. Bis 2021 prognostizieren die Credit-Suisse-Experten 45,1 Millionen Millionäre und 208.000 UHNWIs.
In der unteren Hälfte der Vermögenspyramide finden sich vor allem Erwachsene aus Indien, Afrika und Teile der Region Asien-Pazifik (wieder ohne China und Indien).
Laut Global Wealth Report verfügt das oberste Prozent der Vermögensbesitzer aktuell 50,8 Prozent des weltweiten Haushaltsvermögens – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Jahr 2000. Damit bestätigt sich einmal mehr die Annahme, dass die Ungleichheit in der Weltbevölkerung zugenommen hat.
Allerdings halten Vermögende überproportional viele Finanzanlagen wie Aktien oder andere Wertpapiere. Die Autoren des Global Wealth Report gehen davon aus, dass deren Wertentwicklung für die Entwicklung der privaten Vermögen und der Vermögensungleichheit in der Gesellschaft eine große Rolle spielen.
Steigen die Kurse in den kommenden Jahren nicht so schnell und stabilisiert sich der Anteil der Finanzanlagen, könnte das Aufgehen der Vermögensschere gestoppt werden. Würden die Finanzanlagen abnehmen, könnte sich der Trend zu mehr Ungleichheit sogar umkehren. Ein konkreter Anlass für solch eine Entwicklung ist allerdings schwer auszumachen.