Goldminenaktien Neue Glücksmomente für Goldfreunde

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Kleine Minengesellschaften holen auf

Gold verkauft man nicht ohne Not, bei Goldaktien aber funktioniert Kaufen und Liegenlassen nicht. Hier müssen hohe Gewinne auch mal mitgenommen werden. Das lehren die vergangenen Jahre. Bedienen sich Anleger eines einfachen Konzepts, dann wäre es allerdings noch zu früh für einen Ausstieg. Das zeigt die sogenannte HUI-Gold-Ratio. Diese Kennzahl lässt sich ermitteln, indem der Indexstand des Goldminenaktien-Index HUI durch den Goldpreis in Dollar geteilt wird. Werte von 0,2 oder tiefer signalisieren, dass Goldminen im Verhältnis zu Gold billig sind. Aktuell liegt die HUI-Gold-Ratio erst bei 0,18, also noch im grünen Bereich.

Barren, Goldfonds oder Gewinne auf Xetra-Gold sind nach einem Jahr steuerfrei. Was für andere Goldinvestments gilt und welche Regeln Anleger beachten sollten.
von Martin Gerth

Gemessen am sogenannten Net Present Value (NPV), sind einige Minen dem Goldpreis allerdings ein Stück weit vorausgeeilt. Der NPV wird ermittelt, indem künftige Kapitalerträge auf den gegenwärtigen Zeitpunkt abgezinst werden. Wird ein kalkulatorischer Zins von fünf Prozent angesetzt, nehme die aktuelle Bewertung des Minensektors einen Goldpreis von 1490 Dollar vorweg, sagt der Geologe und Fondsmanager Joachim Berlenbach. Die Bewertung des Sektors nach oben geschoben haben vor allem die liquiden Aktien der großen Minenbetreiber („Seniors“). Ihr Kursanstieg wurde maßgeblich befeuert durch eine Kaufpanik bei Leerverkäufern, die auf fallende Kurse wetten. Sie wurden durch die plötzlich steigenden Kurse gezwungen, sich mit den Aktien der „Seniors“, die sie sich zuvor geliehen und am Markt verkauft hatten, einzudecken.

Seit einigen Wochen laufen die Aktien der „Juniors“, also kleineren Goldgesellschaften, die sich noch in der Explorations- oder in der frühen Goldabbauphase befinden, besser als die Titel der „Seniors“. Über die absolute Kursentwicklung ist damit zwar nichts ausgesagt. In der Vergangenheit liefen die Juniors aber nur in Haussephasen besser als die Seniors. Darin spiegelt sich eine zunehmende Risikobereitschaft der Anleger. Die zunehmende relative Stärke der Juniors spricht für einen neuen Bullenmarkt bei Goldaktien.

Neue Übernahmefantasie

Um ihre Bilanzen zu sanieren, haben die großen Minenbetreiber zuletzt kaum in die Entdeckung neuer Vorkommen investiert. Binnen drei Jahren sind die Reserven der Seniors um etwa 15 Prozent gesunken. Um diesen Schwund zu stoppen, dürften die Seniors ihre Reserven auch über Übernahmen auffüllen. Das geht schneller, als in Eigenregie neue Vorkommen aufzuspüren und zu entwickeln. Auch davon sollten eher kleinere Produzenten und solide finanzierte Goldsucher profitieren, deren Projekte in stabilen politischen Regionen liegen.

Einen Mehrwert für Anleger versprechen jetzt wieder aktiv bewirtschaftete Goldminenfonds von Branchenkennern. Bachmanns Craton Capital Precious Metal Fund (ISIN LI0016742681) legte seit Jahresbeginn um rund 70 Prozent zu, Berlenbachs Earth Gold Fund (ISIN DE000A0Q2SD8) gar mehr als 90 Prozent. Anleger, die ihr Minenfeld selbst zusammenstellen wollen, müssen unternehmensspezifische Risiken in ihrem Depot durch Kauf mehrerer Goldaktien streuen. Die Alternative dazu wäre der Kauf eines Goldminen-ETFs.

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