Auch die US-Investmentbank Morgan Stanley, der US-Ableger der HSBC, die französische Société Générale sowie die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse senkten ihre Prognosen (siehe Bildergalerie). Stimmen die Prognosen - was sie selten tun - sollte ungefähr bei 1.200 Dollar je Feinunze ein Boden gefunden sein. Crashprophet Nouriel Roubini sieht den Goldpreis sogar auf 1000 Dollar sinken - unter anderem weil weder eine akute Inflationsgefahr bestehe noch in naher Zukunft erkennbar sei und Notenbanken Goldreserven verkaufen könnten. Tatsächlich hat die Nachfrage der Notenbanken hat etwas nachgelassen.
Angesichts der massiven Abflüsse aus Gold-ETFs könnten die Anlageprofis auch im Laufe des Jahres ihre Anteile weitgehend abgestoßen haben, so dass der Goldpreis zur Ruhe käme, mutmaßen laut Börsenzeitung die Experten der Helaba. Dann würde die Preisentwicklung wesentlich von den Privatanlegern abhängen. Noch setzen diese unbeirrt auf Gold. Die Münz- und Barrenhändler hierzulande können sich jedenfalls nicht über mangelnde Nachfrage beklagen, eher im Gegenteil. Der Münzhändler Pro Aurum etwa berichtet weiter von unüblich großer Nachfrage nach dem Edelmetall.
Allerdings kommt die größte Goldnachfrage seitens der Privaten aus Indien und China
. In Indien beschränkt die Regierung derzeit die Möglichkeiten, Kredite gegen Goldschmuck als Sicherheit zu vergeben. In China könnte eine Bankenkrise, wie sie nun befürchtet wird, auch Notverkäufe der privaten Goldinhaber auslösen. Die Goldnachfrage aus Asien könnte daher zurückgehen und den Goldpreis weiter unter Druck setzen.
Unterm Strich bleibt bei Betrachtung der Stimmung unter Analysten lediglich die Erkenntnis, dass der Goldpreis anfällig für Schwankungen ist - und dies wohl auch noch eine Weile bleibt.
Mit Material von dpa